Geesthacht. Flachere Hierarchien und übergreifende Zusammenarbeit: Künftig könnten 13 Institute noch mehr Fachkräfte in die Stadt locken.
Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung – hat zum Jahresbeginn seine Organisationsstruktur geändert. „Wir hatten fünf Institute, die noch untergliedert waren in Teilinstitute und Arbeitsgruppen“, sagt HZG-Sprecherin Gesa. So gab es als oberste Ebene die Institute für Werkstoffforschung, Biomaterialforschung, Polymerforschung und Küstenforschung, die weiter untergliedert waren, zudem das Climate Service Center Germany (GERICS).
Für Außenstehende wird es in Zukunft leichter, spezifische Ansprechpartner zu finden. Künftig wird das Zentrum mit nunmehr 13 Instituten in den übergeordneten Forschungsbereichen „Erde und Umwelt“, „Information“ und „Materie“ vertreten sein.
Helmholtz-Zentrum in Geesthacht künftig mit 13 Instituten
Die Neuausrichtung war eine Empfehlung der Helmholtz-Gemeinschaft und eines Gutachterteams aus 19 unabhängigen Forschungszentren. Zum Verbund gehören das DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) in Hamburg-Bahrenfeld, GEOMAR (Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung) in Kiel und auch das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt). Das DLR ist mit einer Dependance bereits auf das HZG-Gelände an der Max-Plack-Straße gezogen. Mit mehr als 42.000 Beschäftigten und gut fünf Milliarden Euro Jahresbudget ist die Helmholtz-Gemeinschaft die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands.
Im Bereich „Information“ bietet das HZG nun die Institute für Metallische Biomaterialien, Wasserstofftechnologie, Oberflächenforschung, Membranforschung, Werkstoffmechanik, Material- und Prozessdesign, Werkstoffsystem-Modellierung und aktive Polymere. Unter dem Dach von „Erde und Umwelt“ finden sich die Institute für Dynamik der Küstenmeere, Küstensysteme – Analyse und Modellierung, GERICS und das Institut für Biogeochemie im Küstenmeer. Im Forschungsbereich „Materie“ besteht das Institut für Werkstoffphysik.
Bessere Perspektiven für mehr Doktorandenstellen
Das HZG sei damit für die Zukunft hervorragend aufgestellt, sagt Gesa Seidel: „Die Hierarchie wird flacher, die Institute agieren nun eher miteinander und können sich noch stärker disziplinenübergreifend den gesellschaftlich relevanten Themen Klima, Küste, Mensch und Gesundheit widmen.“ Durch mehr Institute wüchsen zudem die Perspektiven für Doktorandenstellen. Seidel: „Wir wollen aus Geesthacht noch stärker einen herausragenden Standort mit exzellenter Forschung machen. Damit sollen weitere Fachkräfte angezogen werden.“
Die bauliche Erweiterung erscheint demgegenüber bescheiden: Allein für den Bereich Material- und Prozessdesign wird es eine neue, 320 Quadratmeter große Versuchshalle für Prüfmaschinen mit einem zweigeschossigen Trakt für Technik- und Büroräume geben. Mit der Fertigstellung wird 2023 gerechnet.