Börnsen. Herbstzeit ist Pflanzzeit: Experte Stefan Polke verrät, wie Grundlagen gelegt werden für einen blühenden Sommer.
Kupferfelsenbirne, Feuerdorn und Co. erfreuen mit ihrer prächtigen Blütenpracht und den Beeren nicht nur Gartenbesitzer. Sie bringen Vielfalt in den Garten und in die Vogel- und Insektenwelt, denn für diese sind sie wichtige Futterspender.
Herbstzeit ist Pflanzzeit, jetzt ist der ideale Zeitpunkt Stauden und Frühblüher zu pflanzen. Von vielen Gartenbesitzern werden aber die falschen Blumen, Stauden und Sträucher angepflanzt. Das findet Stefan Polke . Der 50-Jährige muss es wissen. Er arbeitet als Gärtner auf dem Ohlsdorfer Friedhof und kennt sich mit Blumen, Stauden und Co aus. Seinen Garten in Börnsen hat er zum Schlaraffenland für Vögel und Insekten angelegt.
Auswahl der Pflanzen ist entscheidend, um Insekten anzulocken
Tipps und Tricks wie sich seine fliegenden Besucher wohlfühlen hat der Gartenbesitzer reichlich. Der Ausdruck „fleißiges Bienchen“ kommt nicht von ungefähr. Damit die geschlüpften Larven später genügend Nahrung haben, sammeln Bienen pro Ei Nektar und Pollen von etwa 100 Blüten. Deshalb ist es auch so wichtig, den Insekten gerade im Frühjahr genügend Nahrungsquellen zu bieten. „Von duftenden Blüten werden sie häufig angezogen. Frühblüher wie beispielsweise Lungenkraut, Narzissen, Winterlinge, Mädchenauge, Schneeglöckchen oder Narzissen und Hyazinthen sind ideal“, weiß Polke.
Aber auch Kräuter wie beispielsweise Katzenminze werden von den Bienen gern angesteuert“, erklärt der Börnsener. „Die ersten Bienen sind bereits bei Temperaturen von fünf bis zehn Grad plus aktiv“, weiß Polke. Aber auch Sträucher wie Schneeball, Aralie und Feuerdorn sind in seinem Garten zu finden. „Momentan ist die ideale Zeit zum Pflanzen“, so Polke.
Ein Tipp: alte Vogelnester sollten entfernt werden
Wer seinen Garten insektenfreundlich gestaltet, braucht sich auch um pflanzenfressende Läuse keine Sorgen zu machen. Ohrenkneifer, die wiederum vorzugsweise in einer kleinen Schicht Stroh überwintern, aber auch Marienkäfer und Ameisen verputzen die lästigen Schädlinge und machen den Einsatz von Chemie überflüssig. „Ein kleiner Haufen Reisig, Blattwerk, Steine und etwas ungemähter Rasen erhalten den Lebensraum der nützlichen Gartenbewohner Igel und Frösche.“
„Es gibt eine ganze Reihe an Vögeln, die sich im Winter in einem Vogelhäuschen wohlfühlen. Damit diese keine Parasiten vom ,Vormieter’ bekommen, ist es wichtig, die alten Nester zu entfernen. „Es reicht, wenn die Häuschen einfach ausgefegt werden“, rät der 50-Jährige.
Lesen Sie auch:
- Ohlsdorfer Friedhof: Verwaltung setzt Schrankenwärter ein
- Umbau des Friedhofs kostet fast 100.000 Millionen Euro
„Ein Vogelhäuschen sollte übrigens nicht wahllos im Garten angebracht werden. Der richtige Standort sollte bewusst ausgewählt werden. Wenn es beispielsweise nach Westen ausgerichtet ist, regnet es häufig hinein. Eine Ausrichtung nach Süden ist wiederum wegen der Sonne problematisch, das Vogelhaus wird dann schnell zur ,Sauna’. Ideal ist daher ein Ausrichtung nach Osten oder Südosten“, erklärt der Naturfreund.