Geesthacht. Unfallschwerpunkt ist entschärft. Verkehr an Ecke Lauenburger Straße/Rathausstraße läuft fließend. Diskussion in Facebook-Gruppe.

Geldverschwendung oder genehmigter Blödsinn – auf der Geesthachter-Facebook-Gruppe finden sich viele kritische Stimmen über den ersten Mini-Kreisverkehr der Stadt. Seit dem vergangenen Freitag ist die umgestaltete Kreuzung von Lauenburger Straße, Rathausstraße und Hafenstraße wieder für den Verkehr freigegeben. Doch anders als von den Internet-Nutzern behauptet, die keine Veränderung festgestellt haben wollen, rollt der Verkehr am zuvor schwer einsehbaren Nadelöhr nun reibungslos. Das hat zumindest gestern eine Stichprobe unserer Zeitung ergeben.

Keiner der Autofahrer schnitt während des längeren Vorort-Termins die nur auf den Asphalt gemalte weiße Sperrfläche in der Mitte. Lediglich ein Radfahrer hatte leichte Orientierungsprobleme. „Das Ding ist ein Volltreffer. Der Verkehr läuft jetzt, die Fußgänger kommen gut rüber. Das war gut investiertes Geld“, betont Herrenfriseur Frank Steffen, der sein Geschäft direkt an der Ecke der Kreuzung hat, und widerspricht damit den Nörglern.

Geesthachter diskutieren über neuen Mini-Kreisel

Für die Autofahrer, die aus Lauenburger Straße oder Hafenstraße kommen, hat sich die Situation im einstigen Unfallschwerpunkt deutlich verbessert. Während sie sich zuvor erst langsam in den Kreuzungsbereich hineintasten mussten, entstehen jetzt kaum Wartezeiten. Auch Fußgänger können den stark befahrenen Bereich nun viel besser queren. An drei von vier Seiten des Kreisels (Ausnahme Hafenstraße) ermöglichen Zebrastreifen ein gefahrloses Wechseln der Straßenseite.

Rund 360.000 Euro haben die Umgestaltungsmaßnahmen gekostet, die im veranschlagten Zeitrahmen von acht Wochen abgeschlossen werden konnten und über die zuvor Jahre gestritten worden war.

Geradeaus über den Kreisel fahren, ist verboten

Für eine erhöhte Mittelinsel an der Stelle fehlte jedoch der Platz. Der Außendurchmesser des Kreisverkehrs liegt lediglich bei 19 Metern. Für Lastwagen und (Gelenk)-Busse bedeutet dies, dass sie wegen ihres großen Wendekreises die aufgemalte Mittelinsel überfahren dürfen. Alle andere Fahrzeuge dürfen dies explizit nicht: „Laut Straßenverkehrsordnung sind sie verpflichtet, dem Kreisverkehr zu folgen – auch wenn sonst kein anderes Fahrzeug in der Nähe ist“, betont Torben Heuer, der Sprecher der Stadt Geesthacht. Einfach geradeaus drüberfahren, wie manche Facebook-User befürchten, ist also verboten.

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Dass die Mittelinsel nur „aufgemalt“ ist, hat noch einen weiteren Hintergrund. Auf der Rathausstraße befindet sich der Laufweg des Jahrmarkts, dort sollten keine Stolperfallen entstehen.

Nur wenige Meter auf der Rathausstraße in Richtung Stadtzentrum soll im kommenden Jahr dann der nächste Mini-Kreisverkehr mit ebenerdiger Mittelinsel entstehen – an der Einmündung von Trift und Krummer Straße.