Geesthacht. Das Familienzentrum Kita Regenbogen in Geesthacht darf sich jetzt offiziell Buchkindergarten nennen. Und das sind die Gründe dafür!
Sie können noch nicht alles lesen, aber sich vorlesen lassen und die Bilderbücher betrachten – in der städtischen Kita Familienzentrum Regenbogen wird die Leseförderung der 200 Kinder in Krippe, Kita und Hort groß geschrieben. Dass das Team von Kita-Leiterin Martina Koos und ihrem Stellvertreter Michael Iburg gute Arbeit leistet, haben sie jetzt auch schriftlich: Die Kita hat das Gütesiegel „Buchkindergarten“ erhalten.
Zum zweiten Mal nach 2019 zeichnen der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Deutsche Bibliothekenverband Kitas in ganz Deutschland mit dem Gütesiegel aus, die sich in „herausragender Weise in der frühkindlichen Leseförderung“ engagieren. Schirmherr der Aktion ist der Kinderbuchautor und Illustrator Paul Maar („Das Sams“).
„Wir haben seine Bücher natürlich auch in unseren beiden kleinen Büchereien stehen“, freut sich Koos über den Preis und bedauert gleichzeitig, Maar nicht persönlich treffen zu können: Die Überreichung des Gütesiegels war eigentlich für Sonntag, 18. Oktober, auf der Frankfurter Buchmesse geplant.
Geesthachter Kita bereitet Kinder aufs Lesen vor
Wegen der Coronapandemie wurde die jedoch ins Internet verlegt, das Gütesiegel kam deshalb per Post. 165 Kitas hatten sich bundesweit beworben, 74 wurden auserwählt. Neben der Kita Regenbogen erhalten in Schleswig-Holstein noch drei weitere Kitas in Lübeck, Friedrichstadt und Neukirchen das Siegel sowie in Hamburg die Kita Neuer Mohnhof in Bergedorf.
Buchhändlerin Claudia Lilie (Liliehof, Bergedorfer Straße 39) hatte die Info über das neue Siegel vom Börsenverein erhalten und Iburg darauf angesprochen, deren Enkel einst die Kita am Neuen Krug besuchten. „Für uns ist während des Verfassens der Bewerbungsunterlagen noch einmal deutlich geworden, welchen Stellenwert Bücher in unserem Kita-Alltag haben“, bestätigt Koos.
Von „Begreif“-Büchern für Krippenkinder über Bücher-Inseln für größere Kinder bis zum Tauschregal mit Erwachsenen-Literatur. „Neben unseren zwei kleinen Bücherei-Räumen, aus denen Kinder Bücher für Zuhause ausleihen können, gibt es überall im Haus kleine Inseln mit Büchern zum Anschauen und Lesen“, so Iburg.
Japanisches Erzähltheater hilft bei der Leseförderung
Dazu kommen mehrsprachige Kinderbücher für Kinder mit ausländischen Wurzeln sowie Info-Broschüren für die Eltern in deren jeweiliger Muttersprache. Auch ein „Kamishibai“ hilft bei der Integration. Dabei handelt es sich um ein ursprünglich aus Japan stammendes Erzähltheater: In einen hölzernen Rahmen werden parallel zum Erzählen großformatige Bildkarten gesteckt. „Für die Kinder mit Migrationshintergrund ein Riesensegen“, so die Kita-Leiterin.
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Lob gab es auch von Bürgermeister Olaf Schulze (SPD) für das Kita-Team: Gerade im Kita-Alter sei es wichtig, die Grundlagen für die Lesefähigkeit und noch wichtiger, die Lust am Lesen, zu fördern. „Wer durch die spielerische Art der Vermittlung in der Kita Lesen als Freude erlebt, der wird auch gerne Zuhause zum Buch greifen“, so Schulze. Zum „Bücherei“-Bestand von mehr als 300 Exemplaren sind jetzt 15 weitere hinzugekommen: Tippgeberin Claudia Lilie gratulierte der Kita mit einer Bücherspende.
Buchhändlerin richtet künftig Messe in Kita aus
Die Buchhändlerin wird künftig auch die „Buchmessen“ ausrichten, die die Kita für Kinder und Eltern zwei Mal im Jahr organisiert. Bisher hatte die Kita die Verlage angeschrieben, die Ausstellung organisiert und die Bestellungen aufgenommen und weitergeleitet. „Wir wollen dadurch den Buchhandel vor Ort unterstützen“, so Koos.
Für die Kita ist es das zweite Gütesiegel. Im Vorjahr hatte die Einrichtung bereits das Siegel „Kita 21“ für umweltbewusstes und nachhaltiges Handeln erhalten. In diesem Jahr hatte sich die Kita erneut beworben: Dieses Gütesiegel soll im November verliehen werden.