Geesthacht. Eine Neunjährige hatte sich infiziert. Kontaktpersonen wurden ermittelt und unter Quarantäne gestellt. Die Testergebnisse liegen vor.
In der im Edmundsthal gelegenen Vamed Klinik, in der neurologisch erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene behandelt werden, ist am vergangenen Freitag bei einer neunjährigen Patientin eine Ansteckung mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Als das Mädchen während seines Klinikaufenthaltes Symptome einer Covid-19-Erkrankung zeigte, veranlasste die Klinik eine Testung. Das Gesundheitsamt ermittelte, dass 14 Personen, sieben Patienten und sieben Mitarbeitende, Kontakt zu dem Mädchen hatten. Sie alle wurden unter häusliche Quarantäne gestellt. Nun liegen die Testergebnisse der sieben Mitarbeiter vor: Sie alle sind negativ auf das Coronavirus getestet worden. Laut einer Pressemitteilung der Vamed Klinik Geesthacht heißt es dazu: "Sie alle können an ihren Arbeitsplatz zurückkehren."
Nach Aussage der Klinik zeigten die Ergebnisse, dass das mit dem Gesundheitsamt abgestimmte Hygienekonzept funktioniert. "In der Klinik gilt eine allgemeine Maskenpflicht. Sie wird ergänzt durch verschiedene Schutzmaßnahmen wie regelmäßiges Lüften, Desinfizieren und das Einhalten des Mindestabstandes, wo immer möglich. Aufgrund dieser Maßnahmen kam es zu keiner weiteren Infektion."
Auch in Schwarzenbek gibt es einen Corona-Fall, der weitere Kreise gezogen hat. Nach Angaben der Kreisverwaltung Herzogtum-Lauenburg wurde bei dem 20-Jährigen das Coronavirus nachgewiesen. Der positiv getestete junge Mann sei Mitglied im „Combat Center Schwarzenbek“ und habe dort am Boxtraining teilgenommen. Er hatte 19 Kontaktpersonen im Verein und fünf weitere in seinem Ausbildungsbetrieb.
20-Jähriger nahm in Schwarzenbek am Boxtraining teil
Inzwischen wurde das Virus auch bei seinem Vater und seinem Bruder (23) festgestellt. Der 23-Jährige arbeitet in der Gartenbaugruppe der Louisenhof gGmbH, die Menschen mit Behinderungen betreut und ihren Hauptsitz seit einigen Jahren im Müssener Ortsteil Louisenhof hat. „Die positiven Testergebnisse aus dem familiären Umfeld des 20-Jährigen erreichten das Kreisgesundheitsamt am Sonnabend“, berichtet Kreissprecher Tobias Frohnert. Der 23-Jährige hatte nach Auskunft der Kreisverwaltung am Donnerstag, 8. Oktober, innerhalb der Gartenbaugruppe Kontakt zu 21 weiteren Personen, inklusive Betreuern und Fahrern. Am Freitag, 9. Oktober, war er als Kontaktperson aus dem Umfeld seines positiv getesteten Bruders bereits in Quarantäne.
Alle Kontaktpersonen seien anhand der gut vorbereiteten Kontaktlisten des Louisenhofes sofort ermittelt worden und sollten noch am Sonnabend durch das Gesundheitsamt kontaktiert werden, um entsprechende Quarantäneanordnungen zu treffen. Die Quarantäne gilt für die Wohngruppen und diejenigen, die von zu Hause anreisen, zunächst bis zum 22. Oktober. Der Corona-Testbus der Kassenärztlichen Vereinigung wird für Abstriche angefordert. Aufgrund der Hygienemaßnahmen innerhalb der Arbeitsgruppen und der Arbeit außerhalb geschlossener Räume geht das Gesundheitsamt zunächst von einem geringen Ansteckungsrisiko aus.