Geesthacht. Versprechen gehalten, die neue Heberleitung am Geesthachter Stauwehr funktioniert. Es hatte noch kurzfristig Bauänderungen gegeben.
Versprechen gehalten: Seit Mittwoch, 30. September, strömt Wasser durch die neu gebaute Heberleitung am Geesthachter Stauwehr. Damit wurde der vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Lauenburg anvisierte Termin, demzufolge es noch im September eine Lockströmung für laichwillige Wanderfische geben solle (wir berichteten), am letzten Tag des Monats geschafft.
Mit den zehn Röhren, die jeweils doppelt gelegt an fünf Stellen das Wehr überspannen, sollen nun die Fische den Weg zur Fischaufstiegsanlage von Vattenfall am Nordufer leichter finden.
Naturschützer wollen Angelverbotszone ausweiten
Es hatte noch kurzfristige Bauänderungen geben müssen. So wurde festgestellt, dass das Wasser, das aus den Röhren schießt, gefährlich für den Damm hätte werden können. Zum Schutz wurden Stahlplatten unter dem Wasserstrahl montiert. Geesthachts Nabu-Vorsitzende Heike Kramer, die dem NDR gestern für eine Liveübertragung vor Ort ein Interview gab, ist mit dem Werk zufrieden: Die Heberleitung mache „einen guten Eindruck“, sagt sie.
Naturschützer hegen einen weiteren Wunsch: eine temporäre Ausweitung der Angelverbotszone bis in den November hinein, bis die Laich- und Wanderzeit von Lachs und Meerforelle enden. Zur Zeit dürfe ab dem 1. Buhnenkopf, etwa 150 Meter hinter dem Wehr, Richtung Hamburg geangelt werden, so Heike Kramer. Der Nabu hätte diese Zone gern auf 250 Meter verlängert, „wo es für die Fische nicht mehr so kritisch ist.“
Nabu will Situation auf südlicher Uferseite angehen
Heike Kramer hat Angler in Wehrnähe gesehen, die zum Wehr hin, wo sich die Fische vor dem Zulauf zur Fischtreppe stauen, illegal geangelt hätten. „Die Fischereiaufsicht hat leider ein riesiges Einzugsgebiet“, bedauert sie seltene Kontrollen.
Als nächstes Projekt will der Nabu nun die Situation auf der südlichen Uferseite angehen. Dort ist die Fischtreppe zugeschüttet.