Geesthacht. 2019 gut 3000 Übernachtungen auf dem Stellplatz in Geesthacht: Touristen bescheren der Stadt, Einzelhändlern und Restaurants Einnahmen.
Renate und Hans-Günther Jans aus Bremen sind das erste Mal auf dem Wohnmobilstellplatz in Geesthacht. Eigentlich hatten sie Lauenburg als Ziel auserkoren. „Dort war es uns aber zu teuer. Und der Platz hier ist es wirklich toll, weil er direkt an der Elbe liegt“, sagt Renate Jans. Spontan haben sie sich dazu entschlossen, gleich zwei Nächte zu bleiben. Ihr erstes Ziel: die Tourist-Info im Krügerschen Haus.
Sage und schreibe 19 Wohnmobile standen am Sonnabend auf dem Platz in der Nähe des Freibads. Außer der stadtnahen Lage und dem tollen Ausblick loben die Wohnmobilisten die gute Stromversorgung und die einfachen Möglichkeiten der Entsorgung für ihre Chemietoiletten.
Camper zahlen in Geesthacht sieben Euro je Nacht
Jeder Camper zahlt pro Übernachtung sieben Euro. Im vergangenen Jahr nahm die Stadt so rund 22.2000 Euro ein. Das entspricht mehr als 3000 bezahlten Übernachtungen. „Kein schlechter Wert. Wenn man bedenkt, wie viel Widerstand es anfangs gegen die Einrichtung des Platzes gab“, findet Ratsherr Rüdiger Tonn (FDP). Zudem lassen die Touristen weiteres Geld in der Stadt, etwa wenn sie Essen gehen, einkaufen oder für Freizeitaktivitäten bezahlen.
Auch dieses Jahr sei trotz der Corona-Krise das Ergebnis zufriedenstellend, sagt Michael Zühlke von der Stadt: „Wir haben bisher rund 13.600 Euro eingenommen. Und das, obwohl wir den Platz wegen der Pandemie zeitweise schließen mussten.“
Wohnmobilstellplatz in Lauenburg sei immer sehr voll
Camper Dieter Steger aus Hamburg-Wilhelmsburg hat mit seiner Frau schon häufiger in Geesthacht Halt gemacht. „Dieses Mal hatten wir Glück und konnten uns direkt ans Ufer stellen.“ Ihm gefällt besonders gut, dass es so viele Spaziermöglichkeiten gibt. „Da wir immer unseren Hund Jule dabei haben, sind wir auf Grünflächen und Spazierwege angewiesen. Die gibt es hier direkt vor der Nase“, sagt der Hamburger und wirft einen Blick auf sein Mobil der Marke Concorde, Baujahr 1995.
Den Stellplatz in Lauenburg kennt er auch, aber der sei immer sehr voll und es gebe drum herum nur wenig Grün. Dafür aber natürlich eine wunderschöne Altstadt zum Flanieren.
Rentner hält das Bezahlsystem in Geesthacht für gut gelöst
In Geesthacht hält der Rentner das derzeitige Bezahlsystem für gut gelöst. „Das ist ganz unkompliziert. Einfach beim Automaten Geld einwerfen und ein Parkticket ziehen“, sagt er. Zudem seien die Preise mehr als in Ordnung. Außer den sieben Euro für den Stellplatz bezahlt ein Camper pro Kilowattstunde Strom 50 Cent und einen Euro pro 100 Liter Wasser. Die maximale Aufenthaltsdauer liegt bei drei Tagen. „Die nutzen wir auch aus“, sagt Steger.
Damit der Wohnmobilstellplatz immer in Schuss ist, muss er gut gepflegt werden. Den Einnahmen der Stadt Geesthacht stehen Bewirtschaftungskosten gegenüber. 2019 lagen diese bei 11.500 Euro, dieses Jahr sind es bisher 10.300 Euro.
Schranke soll Parkschein-Kontrolle künftig überflüssig machen
„Von dem Geld wird zum Beispiel die Grünflächenpflege bezahlt, oder es wird Bodenbelag ausgetauscht“, erklärt Rathausmitarbeiter Zühlke. Kommendes Jahr steht eine größere Investition an: Wer dann mit seinem Wohnmobil den Stellplatz an der Elbe ansteuert, wird diesen nur nach dem Öffnen einer Schranke nutzen können. Der Grund: Manche Stellplatz-Nutzer zahlen ihre Gebühr nicht. Der Stadt gehen so Einnahmen verloren, die für Unterhalt und Service benötigt werden. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrollieren nur werktags sporadisch die Parkscheine. 35.000 Euro gab die Ratsversammlung Ende 2019 für die neue Schranken-Anlage frei.
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Doch damit nicht genug. Seitens der Stadt heißt es, dass der Wohnmobilstellplatz noch weiter aufgewertet werden soll. Neben der neuen Schranke sollen weitere Stromanschlüsse hinzukommen (bisher zwölf Stück), ebenso eine Infotafel mit verschiedenen Freizeitaktivitäten sowie Übersicht gastronomischer Angeboten in der Nähe. Und: Der Kassenautomat soll erneuert werden, damit weitere gängige Bezahlsysteme genutzt werden können – zum Beispiel Kreditkarten.