Geesthacht. Etwa 40 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Geesthacht rückten zum Einsatz aus. Beim Nachfüllen von Chemikalien kam es zum Unfall.
Gasalarm in der Vamed Klinik im Edmundsthal (Johannes-Ritter-Straße 100). Im Technikraum unter dem Therapiebad für hirnverletzte Kinder und Jugendliche war es am Montagmorgen kurz vor 9 Uhr beim Nachfüllen von Chemikalien, die für die Wasserhygiene genutzt werden, zu einem Unfall gekommen: Es bildete sich gefährliches Chlorgas.
Die Freiwillige Feuerwehr Geesthacht rückte mit einem Großaufgebot von 40 Kameraden zum Einsatzort, ebenso der Löschzug Gefahrgut des Kreises Herzogtum Lauenburg. Dies ist eine Katastrophenschutzbereitschaft zur Bewältigung atomarer, biologischer und chemischer Gefahren sowie Sonderlagen. Für die Reinhaltung des Schwimmbadwassers werden eine Chlorbleichlauge und eine Säure eingesetzt. Beides wird im Keller unter dem Bad aus getrennten Kanistern automatisch abgepumpt. Zur Sicherheit sind diese farblich gekennzeichnet.
Chemikalienunfall im Technikraum der Vamed-Klinik Geesthacht
Der Kanister für die Säure ist rot, der für die Chlorbleichlauge blau. Wenn sich die Kanister leeren, müssen sie regelmäßig ausgetauscht werden. So auch gestern. Ein Mitarbeiter wollte einen Rest aus dem fast verbrauchten Säurebehälter in den neuen umfüllen – aber diesmal ging etwas schief. Im Behälter begann es stark zu sprudeln, zudem stieg stechender Chlorgeruch empor. Der Mann reagierte sofort, verschloss den Kanister wieder, zog sich eine Gasmaske über, die hier zur Sicherheit gelagert ist, und informierte die Feuerwehr.
Der Grund für den Chemikalienunfall ist offenbar, dass der neue Kanister einen anderen Inhalt hatte als die rote Farbe signalisierte, nämlich in diesem Fall Chlorbleichlauge. Die Gefahr wurde schnell beseitigt. Feuerwehrleute in Schutzausrüstung legten den Kanister in ein Überfass aus Edelstahl. Die Entsorgung liegt nun bei der Klinik, das Fass wird dann der Feuerwehr zurückgegeben. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand, auch Evakuierungen waren unnötig.
Entsorgung der Chemikalie liegt nun bei der Klinik
Die Feuerwehr nahm Messungen der Luftqualität vor, entdeckte aber nichts Auffälliges. Nach etwa 90 Minuten war der Einsatz vorbei. Nach einer guten Lüftung gingen die Therapiestunden weiter, das Schwimmbad soll heute wieder in Betrieb sein