Geesthacht. Die neue Klimaschutzbeauftragte Anna Flindt will den Ausbau regenerativer Energien vorantreiben. Was sie sonst noch so für Ideen hat.
Bei welchen städtischen Liegenschaften kann Energie eingespart werden? Auf welche Art und Weise? Wo kann mit grünem Strom gearbeitet werden? Wo sind sinnvolle Standorte für Solarenergieanlagen? Wie soll die Stadt Geesthacht weiter vorgehen, um ihre Klimaziele zu erreichen? Fragen, für deren Beantwortung Anna Flindt jetzt verantwortlich ist. Die 35-Jährige ist seit 1. Juli Klimaschutzbeauftragte der Stadt Geesthacht und damit die Nachfolgerin von Isis Haberer, die bis zum vergangenen Jahr diese Tätigkeit ausgeübt hat.
Energieberatung ist schon lang der berufliche Schwerpunkt von Anna Flindt. Geboren in Nordrhein-Westfalen hat sie erst in Köln Architektur studiert,später an der Hafencity-Universität Hamburg ihren Master gemacht. Eine erste Stelle hatte sie in einem Hamburger Ingenieurbüro. Auch dort lag ihr Fokus bereits auf der Energieberatung, den sie jetzt in Geesthacht verantwortungsvoll ausbauen kann.
Neue Klimaschutzmanagerin will Sprechzeiten einrichten
„Wir wollen ja, wie wir es in unseren Klimaschutzkonzept festgelegt haben, bis 2030 zu 100 Prozent CO2-neutral mit erneuerbaren Energien versorgt werden“, sagt Bürgermeister Olaf Schulze. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, sind bereits verschiedene Maßnahmen angeschoben.
Dazu gehören unter anderem, in Kooperation mit den Stadtwerken, Ladesäulen für E-Autos, mögliche Car-Sharing-Angebote, dazu der Ausbau des Radwegenetzes auch über die Stadtgrenze hinaus sowie der Ausbau der Solarenergie.
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„Der Klimawandel ist für uns alle eine große Herausforderung“, sagt Anna Flindt. Sie gehöre zu der Generation, die damit in aller Konsequenz konfrontiert werde. Allein städtische Maßnahmen würden nicht ausreichen, um die Ziele zu erreichen. Aus dem Grund wird ein Teil ihrer Tätigkeit in Kooperation mit den Stadtwerken die Beratung der Bevölkerung sein. „Aber all das ist erst im Aufbau begriffen“, sagt sie. Konkrete Pläne, wie die Beratung gestaltet werden kann, ob es beispielsweise Sprechzeiten für die Bürger geben wird, seien angedacht, aber noch nicht vollständig ausgearbeitet.
Auch das Rathaus muss noch energetisch saniert werden
Derzeit ist Anna Flindt mit dem Energiebericht 2019 beschäftigt. Der Bericht erfasst die Energieverbrauchsdaten der städtischen Liegenschaften und dokumentiert auf der Grundlage vieler Messwerte die Energie-Entwicklung der einzelnen Gebäude. In einem weiteren Schritt wird sie eine Energieanalyse des Bestands erstellen, um notwendige Sanierungsmaßnahmen festzulegen. „Wir haben einige Häuser, die energetisch nicht unbedingt im grünen Bereich liegen“, verrät Olaf Schulze. Dazu gehöre auch das Rathaus-. „Letzlich sind alle Liegenschaften aus den 60er- und 70er- Jahren wie auch die alten Gebäude der Bertha-von-Suttner-Schule betroffen und müssen sich unter dem Aspekt der Energieeinsparung geprüft werden.“ Ziel seien weniger Öl- und Gasheizungen, im Gegenzug Ausbau der Fernwärme in Geesthacht.
Miteinbezogen in die Klimaschutzplanungen und der Verringerung des CO2-Ausstoßes wird auch die Umwelt. „Wir können leider kein Moore schaffen, die als effektive CO2-Speicher gelten, aber wir haben viel Wald, der auch Kohlendioxid binden kann“, sagt Schulze. Biodiversität ist ein Aspekt, der in die Arbeit von Anna Flindt einfließen soll.
Die blonde Klimaexpertin freut sich auf ihre Tätigkeit: „Es ist toll, dass man was bewegen kann. Denn klar ist, wir müssen jetzt agieren, um unsere Ziele zu erreichen.“