Geesthacht. Unter dem Motto „Summer Sessions“ sollen die Teilnehmer ihre Tricks filmen. Abgabe der Videoclips bis zum 22. August.
Eigentlich geht es den Skatern in Geesthacht nicht darum, in einem Wettbewerb miteinander zu konkurrieren. Es geht in erster Linie um Spaß, um gemeinsames Trainieren mit dem Board, um das Einüben von Tricks und um ein harmonisches Miteinander – auch abseits der Bahn. Das gelingt den gut 30 Jugendlichen, die zum harten Kern gehören, auch recht gut. Warum dann nicht mal wieder nach langer Zeit einen Contest anschieben? Wie kann der aussehen – in Zeiten von Corona? Die Antwort ist ein Videofilm-Wettbewerb, der jetzt unter dem Motto „Summer Sessions 2020“ angelaufen ist.
Die Idee dazu hatte Lasse Reimann, der sich dabei an einem Event aus den USA orientiert. Der 22-jährige Geesthachter betreibt den Sport schon seit neun Jahren. Um ihn herum hat sich eine feste Clique von Skatern zusammengefunden, die im Skatepark Geesthacht ihren Sport miteinander betreibt. Wobei – „im Grunde trainiert jeder für sich allein“, sagt der Auszubildende zum Heilerziehungspfleger. Aber man guckt sich Tricks voneinander ab, vor allem die Jüngeren profitieren dabei von den Älteren.
Es geht nur um den Spaß, nicht um fahrerisches Können
„Wir legen hier großen Wert auf Rücksicht“, sagt Lasse Reimann. Anders würde es auch nicht funktionieren im Skatepark: An schönen Sommertagen tummeln sich am Dösselbuschberg bis zu 50 Kinder und Jugendliche. Ein Durcheinander und wildes Hin-und-Her darf es dann nicht geben. „Es gibt feste Fahrwege“, erläutert der Geesthachter. An die müsse sich jeder halten, um gefährliche Begegnungen und Unfälle zu vermeiden. Doch erklärt wird das nirgends.
Bahnen sind auch nicht aufgezeichnet. Wie also soll ein Newcomer wissen, wie er die Routen zu fahren hat? „Alle, die neu auf der Bahn sind, lernen nur durch Zuschauen, wie gefahren werden soll, in welche Richtungen es geht.“
Film kann mit dem Smartphone aufgenommen werden
Wer hier übt, benötigt Mut. Tricks sehen durchaus riskant aus. Unfallträchtig geradezu für einen Beobachter. „Der Skatsport lebt von kalkulierten Risiken“, erklärt Lasse Reimann lachend. Das mache auch seinen Reiz aus. „Jeder geht an seine Grenzen, – aber die sind eben bei jedem anders verortet.“
Während die Jüngeren häufig noch die Grundlagen üben, trainieren erfahrenere Skatern diverse Tricks. Lasse Reimann ist auch kräftig am Üben: Noch in Kurzarbeit ist er zur Zeit täglich auf der Bahn und verbessert sein Können. Nach neun Jahren Training kommen da schon einige Tricks zusammen. Für den aktuellen Contest sei jedoch überhaupt nicht wichtig, wie gut einer fährt, betont er. „Es geht uns nur um den Spaß an der Sache. Und nicht darum, fahrerisches Können zu vergleichen!“ Jeder solle seinen Fähigkeiten gemäß fahren – und sich dabei filmen beziehungsweise filmen lassen, etwa per Smartphone..
Alle Clips im Jugendhaus Düne gezeigt
Mitmachen kann jeder zwischen 12 und 27 Jahren: ob mit Skateboard, BMX, Scooter oder sonstigem Gefährt, die allerdings den Sicherheitsstandards entsprechen müssen. Die Clips sollten am Ende nach der Bearbeitung mindestens 30 Sekunden und maximal rund eineinhalb Minuten lang seien, wobei der eigenen Kreativität auch beim Schneiden keine Grenzen gesetzt werden. „Die Clips können pur eingeschickt werden, mit Musik unterlegt, oder wie auch immer derjenige es gut findet“, erläutert der junge Skater. Die Clips können per Wetransfer, Dropbox oder Drive bis Sonnabend, 22. August an summersessions20@gmail.com gesendet werden.
Für Freitag, 18. September, ist eine öffentliche Vorstellung der eingesendeten Clips im Jugendhaus Düne vorgesehen. „Es wird keine Gewinner oder Verlierer dabei geben“, so kündigt die mobile Jugendpflegerin Klinta Mahnke an. „Jeder skatet immer nur gegen sich“, ergänzt Lasse Reimann. „Insofern wird jeder Film gewinnen!“