Geesthacht. Stadt Geesthacht plant die Sanierung des Teichs an der Hansastraße. Ein erster Schritt ist eine Analyse des Schlamms.

Verschlammt, vermüllt, kaputt getretene Uferbereiche sowie eine mittlerweile unangenehme Geruchsbildung bei Niedrigwasser – der Teich an der Hansastraße ist mittlerweile in einem desolaten Zustand und erfüllt vor allem seine ökologische Funktion als Regenaufnahmebecken nur noch sehr eingeschränkt. Nach mehreren Aktionen der SPD in den vergangenen Jahren rund um den Teich, plant die Stadt Geesthacht jetzt, den 2500 Quadratmeter großen Teich umfassend zu sanieren.

„Verbesserungen beim Oberstadtteich sind ein wichtiges Signal für die Oberstadt und ihre Anwohner und Anwohnerinnen“, findet Julian Peemöller, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. „Auf unserem Kinderfest im letzten Jahr sind wir häufig auf den schlechten Zustand des Teiches angesprochen worden“, berichtet er. „Wir können als Stadt nicht nur an der Elbe, in Promenaden, Fußgängerzone und Kunstrasenplätze investieren“, moniert er. Alle Stadtteile bräuchten Plätze und Begegnungsmöglichkeiten.

Geld für Umgestaltung des Teichs mit Sperrvermerk versehen

Um das voranzutreiben, hatte die SPD in den vergangenen Haushaltsberatungen Geld für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Umgestaltung des Teichs beantragt. Die Mittel waren mit einem Sperrvermerk versehen worden.

„Derzeit hat das Gewässer aufgrund der vielfältigen Probleme und der isolierten Lage eine eher untergeordnete ökologische Bedeutung“, sagt Ulrike Stüber vom Fachdienst 21 Umwelt der Stadt Geesthacht. Die Stadtbiotopkartierung aus dem Jahr 2000 hat den Teich jedoch mit einer großen Bedeutung für die Stadtökologie bewertet, ebenso als Rückzugs- und Fortpflanzungsraum für Amphibien. Darüber hinaus wirke das Gewässer ausgleichend auf das Klima in Geesthacht und sei ein Stück Naherholung für die Bewohner der umliegenden Mehrfamilienhäuser.

Es sollen geordnete Zugänge zum Teich geschaffen werden

Bislang sorgen zwei Rohrzuläufe mit Regenwasser aus den umliegenden Wegen sowie Oberflächenwasser aus den angrenzenden Rasenflächen, das über das Gefälle in den Teich fließt, für den Wasserspiegel. Nur – in einigen Sommern hatte der Teich zeitweise nur noch so wenig Wasser, dass die rund 50 dort lebenden Enten durch den Schlamm spazieren mussten. Bei einer Müllsammelaktion ist Juso-Mitglied Lukas Franke bis zur Hüfte im Dreck versunken, um ein Regal und einen Koffer rauszuziehen, berichtet er. „Dieser Zustand sollte sich ändern“, sagt Julian Peemöller.

Geplant ist, den Teich als einen arten- und strukturreichen Lebensraum mit einer hohen Biotopvielfalt zu erhalten beziehungsweise zu entwickeln. Um das zu erreichen, hat die Stadt ein Maßnahmenpaket erarbeitet. Zentrale Punkte sind Entschlammung und Reinigung des Gewässers. Durch weitere Zuläufe von den umliegenden Dächern soll die Austauschrate des Wasserkörpers erhöht und die Wasserqualität verbessert werden.

Gesamtkosten für Sanierung liegen bei rund 250.000 Euro

Darüber hinaus soll das Areal rund um den Teich umgestaltet werden, um den Erholungswert zu erhöhen. Angedacht ist ein zweiter Fußweg auf der Südseite des Teiches. Da das Gelände der Vonovia gehört, muss die Stadt mit dem Wohnungsunternehmen ins Gespräch kommen. Dabei solle auch eine mögliche Kostenbeteiligung Vonovias an den Maßnahmen thematisiert werden. Weiter geplant sind geordnete Zugänge zum Teich, die mit Bänken und Mülleimern ausgestattet werden. Dafür würden andere Uferbereiche gesperrt.

Die Gesamtkosten für die Sanierung liegen inklusive Planungskosten, Reinigung des Gewässers und Baumaßnahmen geschätzt bei rund 250.000 Euro. Die bislang gesperrten Mittel über insgesamt 40.000 Euro, die für Planung und Sanierung des Teiches vorgesehen waren, sollen nun auf Vorschlag der Verwaltung für Planungskosten eingesetzt werden. Ein Ingenieurbüro wird in einem ersten Schritt die Schlammstärke feststellen sowie eine Schlammanalyse machen, um die genauen Kosten für die Entsorgung zu berechnen.