Geesthacht/Ratzeburg. Polizeidirektion Ratzeburg stellt Kriminalstatistik 2019 vor. Im Herzogtum Lauenburg und in Stormarn sind die Fallzahlen gestiegen.
Auch wenn das Coronavirus aktuell für Schlagzeilen sorgt, hat sich die Polizeidirektion (PD) Ratzeburg dazu entschieden, die Kriminalstatistik für das vergangene Jahr vorzustellen. Ein Ergebnis: Während 2018 ein Rückgang der Kriminalitätszahlen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn zu verzeichnen war, gibt es
für das Jahr 2019 einen leichten Anstieg der Fallzahlen. Im Herzogtum Lauenburg um 0,2 Prozent (25 Fälle) und in Stormarn um 5,1 Prozent (639 Fälle). Im gesamten Bundesland waren die Zahlen hingegen rückläufig.
Zahl der gemeldeten Pkw-Diebstähle sinkt
„In beiden Kreisen wohnt man nach wie vor sicherer als im Landesdurchschnitt“, betonte Hans-Jürgen Köhnke, Leiter der Kriminalinspektion Bad Oldesloe. Während landesweit die Häufigkeitszahl (Straftat pro 100.000 Einwohner) bei 6333 lag, kommen Stormarn auf 5438 Fälle und das Lauenburgische 5100. Dennoch musste der Kriminaldirektor auch negative Entwicklungen berichten. So zum Beispiel über Schwarzenbek, wo die Zahl der Straftaten erneut anstieg. Von 1372 Fälle auf 1461. Damit steigt auch die die errechnete Häufigkeitszahl, in der Rangliste der Polizeidirektionen platziert sich Schwarzenbek auf Platz zwei hinter Bad Oldesloe mit einer Häufigkeit von 9190. Lauenburg verzeichnet ein fettes Minus von 1559 Fällen (21,8 Prozent). 2018 hatte Lauenburg noch die höchste Häufigkeitszahl im Direktionsbereich. Geesthacht reduziert seinen Wert von 6291 auf 5666.
Als besonders positiv hob Hans-Jürgen Köhnke für das Herzogtum Lauenburg den Rückgang der Brandstiftung hervor. „Hier haben wir einen Rückgang von 18,8 Prozent zu verzeichnen.“ Die PD Ratzeburg hatte aufgrund einer hohen Anzahl von Brandstiftungen eine Ermittlungsgruppe namens „Scheune“ ins Leben gerufen und schließlich einen 51-Jährigen auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Ihm konnten elf Straftaten nachgewiesen werden.
Die Diebstahlkriminalität für das Herzogtum Lauenburg weist mit 35,1 Prozent in der Kriminalstatistik die meisten Fälle auf. So gab es vergangenes Jahr 3531 registrierte Taten (2018: 3677 Fälle). Dabei ging die Zahl der Pkw-Diebstähle im Kreis mit 43,1 Prozent deutlich zurück. Auch hier gab es eine spezielle Ermittlungsgruppe. „Wir hatten seit zehn Jahren nicht mehr so wenige Pkw-Diebstähle wie 2019“, sagt Köhnke.
Verbreitung pornografischer Schriften nimmt zu
Während 2018 noch 123 Autos gestohlen wurden, waren es im vergangenen Jahr nur 70 registrierte Taten. Die Schadenshöhe konnte auf 11,3 Millionen Euro reduziert werden. In Stormarn stieg die Zahl der Fälle von 143 auf 160. Die Schadenshöhe beträgt 3,9 Millionen Euro. Der Diebstahl an oder aus Pkw konnte wiederum in beiden Kreisen reduziert werden.
Auffällig ist hingegen,
dass im Herzogtum Lauenburg im Vergleich zum Vorjahr viel mehr Fahrräder als gestohlen gemeldet wurden. In Geesthacht waren es 94 Fälle, vor zwei Jahren waren es nur 66 Fälle. In Schwarzenbek gab es vergangenes Jahr 106 Fälle (2018: 76 Fälle).
Auf der Pressekonferenz wurde auch die steigende Zahl an Fällen im Bereich der Verbreitung pornografischer Schriften hervorgehoben. Während es 2018 im Herzogtum 17 Fälle gab, waren es im vergangenen Jahr 27 Fälle. In Stormarn stieg die zahl der bekannt gewordenen Fälle von 20 auf 52 an. Dazu sagte Köhnke: „Die Steigerung geht mit einer fortschreitenden gesetzlichen Meldepflicht der Internetdienstleister und einer verbesserten internationalen Zusammenarbeit einher.“ Die Landespolizei habe für die Bekämpfung der Kinderpornografie eine Zentralstelle im LKA und je eine Ermittlungseinheit in jedem Landgerichtsbezirk eingerichtet.
Bleibt zum Schluss die Aufklärungsquote. Köhnke: „In der Polizeidirektion Ratzeburg sind vergangenes Jahr 11.474 Fälle aufgeklärt worden.“ Das entspreche einer Quote von 49,3 Prozent. „Damit liegen wir 0,1 Prozent unter dem Vorjahr. Das ist nach wie vor hoch.“ Landesweit liegt die Aufklärungsquote bei 54,7 Prozent.