Geesthacht. Das Johanniter-Krankenhaus leidet unter einem üblem Facebook-Streich. Einige Geesthachter sorgten sich um ihre Gesundheit.

Der erste Corona-Fall in Geesthacht? Am Freitag machte eine Facebook-Meldung die Runde, die einige rätseln ließ. Demnach habe sich ein 21-Jähriger aus der Oberstadt mit dem Virus infiziert. „Deshalb werden alle drum gebitten die Krankenstation johanniter Krankenhaus aufzusuchen“, stand in dem Netzwerk in holperigem Deutsch geschrieben – auf einer Seite, die vorgab, vom Johanniter Krankenhaus zu stammen. Übertitelt war die Nachricht mit „Erster Corona-Virus erkrankte in Geesthacht“.

Auch wenn die Nachricht eine Falschmeldung war und es den Erkrankten in der Oberstadt gar nicht gab – dem Johanniter-Team bescherte sie trotzdem einigen Ärger. Denn in Sorge um die Gesundheit übersahen einige Geesthachter die Rechtschreibfehler, die sich eine seriöse Stelle nicht geleistet hätte.

Mediziner will keine Anzeige erstatten

Es seien 30 Anrufer und zudem drei „Patienten“ gewesen, die sich persönlich auf den Weg in die Notaufnahme der Klinik gemacht haben, berichtet der Ärztliche Direktor, Dr. Timo Rath. Er selbst war am Freitag bereits auf dem Weg nach Hause gewesen, als ihn die Klinik über die plötzlich auflaufenden Anrufe informierte. Da die Webseite hausintern gestaltet wird, konnte man schnell mit einer Gegenkampagne reagieren. Etwa gegen 21 Uhr war der Spuk vorbei.

„Ich war dann abends noch auf der Polizeiwache und habe mit den Beamten überlegt, ob hier eine Straftat vorliegt“, sagt Dr. Rath. Er will aber keine Anzeige erstatten. „Zumal der Täter extrem schwierig zu ermitteln sein wird“, schätzt er. Der Mediziner rät zu Gelassenheit im Zusammenhang mit dem Virus. „Wahrscheinlicher ist eher, dass einem in der kommenden Woche ein Meteorit auf den Kopf fällt“, meint er zum Risiko, sich hierzulande mit Corona anzustecken – „Stand jetzt“.