Geesthacht. Das Geesthachter Klimaschutzkonzept umfasst 31 Maßnahmen. Nun hat die Verwaltung der Politik eine erste Zwischenbilanz vorgestellt.
Seit 2015 hat die Stadt Geesthacht ein eigenes Klimaschutzkonzept. Darin enthalten sind 31 Maßnahmen, die zu mehr Klimaschutz beitragen sollen. Sie wurden je nach Dringlichkeit priorisiert – 16 davon haben die Stufe „hoch“ erreicht. Die Verwaltung hat der Politik nun eine erste Teilauswertung des Klimaschutzkonzeptes vorgelegt: Welche Projekte wurden bisher umgesetzt? Was ist in Planung?
Verbesserte Bedingungen für E-Mobilität
Umgesetzt: Bisher gibt es in der Stadt Geesthacht fünf Ladestationen für Elektroautos. Sie alle wurden 2016 installiert. Die Standorte: Parkplatz hinter der Haspa (Norderstraße), Parkplatz Ecke Norderstraßer/Berliner Straße, Parkplatz hinter dem Rathaus (Am Markt 15), Parkplatz Elbkantinchen (Strandweg) und Parkplatz Neuer Krug/Querstraße. Außerdem hat es öffentliche Veranstaltungen zum Thema E-Mobilität gegeben.
Geplant: Laut Verwaltung gibt es derzeit Gespräche mit den Stadtwerken über weitere Standorte für E-Ladesäulen.
Carsharing-Angebot für Geesthacht
Umgesetzt: Die Stadt hat den ehemaligen Carsharing-Betreiber Car2Go angefragt (jetzt Fusion von Car2Go und DriveNow zu Share Now). Zu einer Zusammenarbeit ist es bisher nicht gekommen.
Geplant: Weitere Vorschläge für ein Carsharing-Programm sollen diskutiert werden. Es gibt die Hoffnung, dass durch das nachhaltige Mobilitätskonzept (siehe rechts) Ideen mit anderen Kommunen entwickelt werden können.
Nutzung des Fahrrads in Geesthacht erhöhen
Umgesetzt: Verbessert wurde die Radwegeführung beispielsweise an der Dünenstraße sowie im Übergang von der Bahnstraße zur Sandstraße. Ein Teil der Trift wurde als Fahrradstraße ausgewiesen. Zudem gibt es nun rot markierte Aufstellflächen für Radfahrer im Kreuzungsbereich Norderstraße/Bundesstraße 5. Das heißt: Radfahrer dürfen über den mit einer weiß-gestrichelten Linie von der Fahrbahn abgetrennten Schutzstreifen an bei Rot haltenden Autos rechts vorbeifahren und sich vor diesen auf der Aufstellfläche in Position bringen. So können sie bei Grün als Erste starten. Ebenso sind neue Fahrradschutzstreifen im Bereich der Rathausstraße und der Schillerstraße aufgebracht worden.
Außerdem gibt es drei neue Rad-Service-Stationen. Sie befinden sich nahe dem Elbkantinchen (Strandweg 1), am ZOB (Norderstraße) sowie am Pier 3 (Steinstraße). Ausgestattet sind sie mit einem Reparatur-Set sowie einer Luftpumpe. Auch an der Aktion „Stadtradeln“ beteiligt sich die Stadt seit 2017. Und am ZOB wurden zwölf Mietboxen für Fahrräder aufgestellt.
Geplant: Der Radweg am Treidelweg an der K 63 soll ausgebaut werden. Die mittige Grasnarbe wird weggefräst, eine wassergebundene Decke geschaffen.
Verstärkter Ausbau des Energiemanagements
Umgesetzt: Die Stadt hat ein kommunales Energiemanagement aufgebaut. Für einen Teil der städtischen Immobilien wurden Energieberichte erstellt.
Geplant: Dies soll für alle städtischen Immobilien geschehen. Außerdem sollen bessere Messgeräte angeschafft werden, um Verbräuche genauer erfassen zu können.
Förderanträge beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Umgesetzt: Mit Hilfe des Klimaschutzmanagements konnte zum Beispiel die energetische Sanierung des DSV-Sportlerheims umgesetzt werden. Das BMU hat dafür 121.082 Euro zur Verfügung gestellt. Weitere Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro gab es aus dem Landesprogramm ländlicher Raum (LPLR) Schleswig-Holstein.
Bei der energetischen Sanierung öffentlicher Liegenschaften hat die Stadt beispielsweise 40.000 Euro Fördergeld vom BMU für die neue LED-Beleuchtung der Stadtbücherei eingeholt. Laut Verwaltung können durch die Umrüstung von 133 Lampen jährlich 20.810 Kilowattstunden Strom und 72 Prozent CO2 eingespart werden.
Mobilitätskonzept der Aktivregion
Gemeinsam mit dem Amt Hohe Elbgeest, der Gemeinde und dem Amt Büchen, Lauenburg, Schwarzenbek und dem Amt Schwarzenbek-Land hat Geesthacht ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für die Aktivregion Sachsenwald-Elbe in Auftrag gegeben. Ziele des Konzeptes sind u. a. die Verkehrsverlagerung vom motorisierten Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsmittel, die Stärkung des ÖPNV sowie die Verringerung von Lärm- und CO2-Emissionen und Luftverschmutzung. Im Sommer 2019 wurde das Büro Urbanus aus Lübeck mit der Konzepterstellung beauftragt. Seitdem hat es mehrere Treffen gegeben, bei denen Kommunen Wünsche vorgebracht und den Ist-Zustand skizziert haben. Untersucht werden in dem Konzept Möglichkeiten, E-Mobilität, Car-Sharing-Modelle, Bus- und Bahnverbindungen sowie Fahrradleihsysteme zu nutzen. Geesthacht hat zum Beispiel eine direkte Busverbindung nach Büchen als Wunsch formuliert. Als nächstes sollen zwei öffentliche Workshops, an denen sich Interessierte beteiligen können, durchgeführt werden..