Geesthacht. Aus zwei mach eins: Stadtwerke planen einen Neubau am alten Standort in Krümmel. Ein Bebauungsplan existiert bereits. Baustart 2027.

Zwei Wasserwerke sorgen in Geesthacht für die Trinkwasserversorgung, beide sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Das Werk in Krümmel an der Elbuferstraße ist seit 44 Jahren im Betrieb und das Am Richtweg/Schwarzer Kamp hat auch schon 33 Jahre auf dem Buckel. Es wird Zeit, über einen Ersatzstandort nachzudenken, gab Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Prang beim Vortrag auf dem Hauptausschuss zu Bedenken. Der Betrieb der Wasserwerke fällt in den Verantwortungsbereich der Stadtwerke.

Gern hätte das Unternehmen sein neues Wasserwerk oben am Elbhang an der Mercatorstraße angesiedelt. Dort ist bereits die Zentrale der Stadtwerke hingezogen. Vorteil: Durch die Ausnutzung des Gefälles hätte sich so Energie sparen lassen, weil das aufbereitete Wasser dann den Hang hinunterbefördert worden wäre. Dadurch hätten sich die Pumpenkosten reduzieren lassen. Immerhin gibt es einen Höhenunterschied von 90 Metern.

Neues Wasserwerk soll das einzige in Gessthacht sein

Bei Untersuchungen erwies sich der Standort allerdings als nicht geeignet für die Trinkwassergewinnung. Daher ist vorgesehen, dass das neue Wasserwerk unten am Elbhang am vorhandenen Standort in Krümmel erfolgen soll. Die Wasserqualität ist nach wie vor exzellent. „In Geesthacht braucht man keine Selter zu kaufen, sondern kann ruhig das Leitungswasser trinken“, weiß Ali Demirhan (Grüne), der im Hauptausschuss vertreten ist und bis 2018 im Aufsichtsrat bei den Stadtwerken saß.

Das Geesthachter Trinkwasser wird aus einer Tiefe von über 100 Metern gefördert und zu rund 30.000 Stadtwerke-Kunden in Geesthacht und Hamwarde, Kollow, Gülzow, Wiershop und Worth verteilt.

Ein Bebauungs-Plan existiert bereits. Das vereinfacht den Baustart, der 2027 oder 2028 sein soll. Das alte Werk wird dann komplett abgerissen und am selben Platz durch das neue ersetzt. 2040 soll alles fertig sein, so ist der Plan derzeit. Investiert werden zehn Millionen Euro. Fünf Millionen Euro im ersten Bauabschnitt, fünf Millionen Euro in einem weiteren. Zudem werden drei zusätzliche Brunnen auf dem Gelände gebaut. Zurzeit sind es hier vier Brunnen mit einer Tagesleistung von 3500 Kubikmetern. Das Wasserwerk am Richtweg steuert eine Tagesleistung von 1900 Kubikmeter aus drei Brunnen bei.

Das neue Wasserwerk soll dann das einzige Geesthachter Werk sein. Die Außerbetriebnahme des Wasserwerks am Richtweg werde 2039 erfolgen. Die tatsächlichen Förder- und Aufbereitungsmengen stünden noch nicht abschließend fest. Dafür sei auch das Wachstum in Geesthacht entscheidend, teilte Markus Prang mit. Die beiden aktuellen Wasserwerke beurteilte er im jüngsten Hauptausschuss in der Leistung mittlerweile als überdimensioniert.