Geesthacht. Am 1. Juli startet ein Aufbauteam: Das neue Institut für maritime Energiesysteme soll am GITZ angesiedelt werden.

Als sich die Galab Laboratories vor sechs Jahren für den Standort Bergedorf und gegen eine Erweiterung am Geesthachter Innovations- und Technologiezentrum (GITZ) entschieden, war die Enttäuschung in der Elbestadt groß. Die hat sich mittlerweile gelegt und wandelt sich in Freude um, denn auf der für das Speziallabor reservierten Fläche soll jetzt das Institut für maritime Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entstehen.

„Es gibt dort einen gültigen Bebauungsplan“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann, der als Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft dafür gesorgt hat, dass das Forschungsinstitut nach Geesthacht kommt. „Im GITZ sind bereits zehn Büroräume reserviert“, sagt Brackmann. Am 1. Juli soll bereits ein Aufbauteam seine Arbeit in Geesthacht aufnehmen.

150 Mitarbeiter sollen in Geesthacht arbeiten

Zuvor werden die Position des Gründungsdirektors und eines zehn- bis zwölfköpfigen Kernteams besetzt, um das Feinkonzept des neuen Instituts zur erarbeiten, das voraussichtlich im Juni vom DLR-Senat gebilligt werden soll. So schnell wie möglich soll dann auf dem Areal in unmittelbarer Nähe zum Helmholz-Zentrum Geesthacht (HZG) gebaut werden. 150 Mitarbeiter, davon 90 Wissenschaftler, werden sich um die Nutzung von Wasserstoff für Schiffsantriebe kümmern.

Statt mit Schweröl sollen bis zum Jahr 2050 die Hälfte der weltweiten Schiffsflotten klimaneutral unterwegs sein. Darauf hatten sich Vertreter aus mehr als 170 Ländern im Umweltausschuss der Seeschifffahrtsorganisation (IMO) der Vereinten Nationen vor zwei Jahren in London verständigt, so Brackmann.

Da aber Schiffe, ob Containerfrachter oder Kreuzfahrtschiff, eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren haben, müssten theoretisch bereits 2025 nur wasserstoffgetriebene Schiffe in Dienst gestellt werden, so Brackmann: „Das zeigt die Größe der Herausforderung.“

HZG ist Durchbruch bereits gelungen

Während dem HZG bei der Speicherung bereits ein Durchbruch gelungen ist (wir berichteten), verspricht sich Brackmann durch das Institut eine Lösung auch bei der Lebensdauer der in der Brennstoffzelle eingesetzten Membran, die bisher etwa 5000 Betriebsstunden hält.

„Wir entwickeln heute Technologien, von denen wir erwarten, dass sie zu Exportschlagern werden“, sagt Brackmann und weiß auch die Landesregierung hinter sich: Jeweils zehn Prozent der Investitions- (150 Millionen) und Betriebskosten (17 Millionen Euro) kommen aus Kiel.