Geesthacht. Beim Jahresessen des Wirtschaftsverbandes kündigte der Vorsitzende Jürgen Wirobski an, bei der Messe „alles auf den Prüfstand zu stellen“
Das Schaufenster Geesthacht scheint in seiner jetzigen Form vor dem Aus zu stehen. Jürgen Wirobski, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht (WVG), kündigte beim Jahresessen im Forsthaus Grüner Jäger mit mehr als 100 Gästen an, Bedeutung und Konzept der Messe neu bewerten zu wollen: „Wir werden alles auf den Prüfstand stellen.“
Mit den Besucherzahlen sei man zusehends unzufrieden. „Wir müssen darüber nachdenken, ob wir das Format so fortführen“, sagte Wirobski.
Geschenke-Gutscheine jetzt verfügbar
Er verkündete auch positive Nachrichten: Der Geschenke-Gutschein, den die WVG 2018 angestoßen hatte, ist jetzt verfügbar. Im Kundenzentrum der Stadtwerke am Schillerplatz können sie gekauft werden, einzulösen sind sie bei den Partnern des Projekts. Derzeit läuft der Aufbau des Netzes an Einzelhändlern allerdings erst richtig an. Die Stadtwerke kümmern sich auch um die Abwicklung. Die WVG ist überzeugt, damit Kaufkraft in der Stadt halten zu können.
Als positiv bewerte Wirobski in seinem Rück- und Ausblick auch die volle Stelle für das Stadtmarketing. „Das hat bisher wirklich gefehlt“, sagte er. Bürgermeister Olaf Schulze erinnerte an die Projekte, die Mitarbeiter Frank Kaldenbach bereits angeschoben hat. Den Weihnachtszauber in der Fußgängerzone, die Kulturnacht und die Musik am Hafen. Der WVG dankte Schulze ausdrücklich für die Organisation des Schaufenster Geesthacht.
Kita-Plätze sind wichtiger Standortfaktor
Der Verwaltungschef berichtete auch über aktuelle und laufende Projekte. „Wir brauchen dringend Kitaplätze“, so Schulze, 200 würden in der Stadt fehlen. Das sei für immer mehr Firmen ein wichtiger Standortfaktor.
Bei der Erweiterung der Bertha-von-Suttner-Schule sei man „im Zeitplan und im Kostenrahmen“, für die Umgehungsstraße erwartet er für 2020 den Planfeststellungsbeschluss – fürchtet aber auch Klagen dagegen. Bei 8000 Aus- und 6000 Einpendlern täglich hofft er zudem weiter auf eine Bahnanschluss, die Machbarkeitsstudie soll im Januar vorliegen. 2020 soll die Erschließung des Finkenweg-Nord beginnen und das erweiterte Gewerbegebiet an der Mercatorstraße vermarktet werden.
Unternehmen an Mercatorstraße prüfen Zusammenarbeit
Auf Initiative der WVG wurden in diesem Jahr Quartiersrunden begonnen, die 2020 fortgesetzt werden sollen. Die Anlieger der Mercatorstraße tauschten sich dazu zu Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus. Etwa in Sachen gegenseitiger Hilfe bei kurzfristigem Personalmangel bei Ausfällen, bei einer gemeinsame Nutzung von Firmenfahrzeugen oder der Kinderbetreuung. „Da gab es richtig tolle Ideen“, lobte Wirobski das Nachbarschaftstreffen der Unternehmer.