Geesthacht. Fassade, Fenster, Pflaster am Dialogweg wurden massiv beschmiert, ebenso ein Kleinbus. Die Demo gegen die AfD verlief friedlich.
Unbekannte haben im Vorfeld einer AfD-Veranstaltung Fassade, Fenster und den Kleinbus des Oberstadttreffs mit Parolen beschmiert. Die Beseitigung der Schäden wird vermutlich einige Tausend Euro kosten. Die Veranstaltung mit Dr. Marc Jongen, der als einer der rechten Vordenker der AfD gilt, verlief friedlich. Die Polizei sicherte mit zahlreichen Kräften den Ablauf.
Um 4.15 Uhr am Sonnabend hatte eine Postbotin die großflächigen Schmierereien entdeckt. „Kein Raum der AfD“, „Nazis raus“, „Gebt das Gras frei“ „161“, FCK AfD“ oder „Jedem das seine“, lauten einige der Parolen.
Jusos und Grüne Jugend distanzieren sich
Jusos und Grüne Jugend Geesthacht, die zu einem stillen Protest gegen die rechte Partei aufgerufen hatten, distanzierten sich: „Die Vandalismus-Aktion war feige und blöd und bringt nichts außer einem schlechten Licht“, sagte Dennis Weber von den Jusos.
Die jungen Leute wollten einen Tisch mit Snacks und Getränken aufbauen, Auszüge aus dem Grundgesetz verteilen und das Gespräch mit den AfD-Anhängern suchen. Dazu kam es zwar nicht, doch etwa 50 Menschen versammelten sich schließlich Sonnabendnachmittag vor dem Mehrgenerationenhaus am Dialogweg, um gegen die AfD-Veranstaltung zu demonstrieren.
Bürgermeister Olaf Schulze unter den Demonstranten
Darunter waren neben mehreren Kommunalpolitikern auch Bürgermeister Olaf Schulze und Erster Stadtrat Dr. Georg Miebach (beide SPD). Sie wiesen darauf hin, dass es in der städtischen Immobilie regelmäßig politische Veranstaltungen gebe und die AfD nicht ausgegrenzt werden könne.
„Sobald vonseiten der AfD etwas fällt, was gegen die Hausordnung verstößt, mache ich von meinem Recht als Hausherr Gebrauch“, kündigte der Bürgermeister aber an.
Etwa 50 AfD-Anhänger im Saal
Anders als andere Kritiker der AfD konnten er und Miebach dem Beitrag des AfD-Bundestagsabgeordneten im Saal folgen. Ordner sicherten den Zugang und wiesen etwa Vertreter der Jusos und der Jungen Grünen ab: „Das ist hier keine Kindergartenveranstaltung“, so eine Ansage. Am Ende waren es etwa 50 Parteianhänger, die die Ausführungen von Dr. Marc Jongen unter dem Titel „Die AfD im Kulturkampf“ hören wollten.