Geesthacht. Holz hat ausgedient, der neue Belag ist aus GfK. Die Sanierung der Hafenbrücke ist ein Prestigeprojekt für die Geesthachter Firma CTS.
Endspurt bei den Sanierungsarbeiten für die Geesthachter Hafenbrücke: Mitarbeiter der Firma CTS sind jetzt dabei, den neuen Belag zu montieren. Statt Holzbohlen werden jetzt Platten aus mit Glasfasern verstärktem Kunststoff (GFK) aufgeschraubt. „Wir gehen von einer Nutzungsdauer von 25 Jahren aus, haben aber auch vorsorglich 20 Platten als Ersatz im Lager liegen“, berichtet CTS-Geschäftsführer Joachim Wilczek.
Voraussichtlich bis zum Wochenende soll der Belag komplett montiert sein. Dann bleiben den Arbeitern noch zwei Wochen Zeit, alle Restarbeiten, wie die Montage des Geländers, zu erledigen. Vier Monate hatte die Stadt in der Ausschreibung für das Projekt kalkuliert. „Wir sind im Zeitplan“, so Wiebke Jürgensen, die Sprecherin der Stadtverwaltung.
Brückenbau ist Firma eine „Herzensangelegenheit“
„Mir war es eine Herzensangelegenheit für Geesthacht, unser Material hier einzubauen. Es ist einfach viel langlebiger als Holz“, sagt Wilczek. Er war eigens nach Asien gereist, um bei der Fertigung der Elemente auf den richtigen Farbton zu achten.
Die Holzbohlen mussten wegen schadhafter Stellen seit der Einweihung der Brücke im Zuge des Projekts „Geesthacht an die Elbe“ vor 17 Jahren immer wieder erneuert werden. 105 Meter weit überspannt die Stahlkonstruktion den Hafen in Höhe der Elbstraße und sorgt für eine fußläufige Anbindung der Elbhalbinsel an die Stadt.
CTS mit Sitz an der Mercatorstraße hat sich schon vor Jahren auf den Bau von Bauwerken, darunter Bootsstege oder Wartungsbühnen für die Bahn, spezialisiert. Wilczek: „Für uns ist das hier ein Prestigeprojekt, auf das wir stolz sind. Wir können unseren Kunden künftig direkt bei uns in Geesthacht ein tolles Projekt vorführen.“
Platten sind schwer entflammbar und rutschfest
Die gut 50 Zentimeter breiten Platten sind schwer entflammbar, selbst erlöschend und verfügen über die nötige Rutschfestigkeit. Sie werden mit 1,5 Zentimetern Abstand montiert, damit Oberflächenwasser ablaufen kann. Im Mittelfeld der Hafenbrücke werden speziell in der Werkstatt auf Maß gefertigte Elemente als Belag eingebaut.
„Es läuft gut“, sagte Hans Orelt von CTS, der zusammen mit seinem Kollegen Klaus Hoppe die Platten montiert. Sie werden auf Querträger aus Kunststoff, die an den Stahlträgern hängen, mit acht Zentimeter langen Spezialschrauben befestigt.
„Es war ein langer Kampf, wir mussten für unser Produkt viel Überzeugungsarbeit leisten“, so Wilczek. Er geht aber davon aus, mit dem Referenzprojekt künftig – in den kommenden Jahren stehen in Deutschland laut CTS 50.000 Brücken für Fußgänger und Radfahrer zur Sanierung an – weitere Auftraggeber überzeugen zu können.
Über die Sanierung der Hafenbrücke hatte die Politik jahrelang diskutiert. Im Zuge der Planungen explodierten die Kosten – mit etwa einer halben Million Euro wird jetzt kalkuliert.