Geesthacht. Geesthacht. Die Elim-Gemeinde lässt in Geesthacht einen viergeschossigen Neubau mit Gottesdienst-Raum und 15 barrierearmen Wohnungen errichten.
Seit Monaten sind die Kaffee-Nachmittage bereits in den Oberstadttreff verlegt und Gottesdienste finden im Kleinen Theater Schillerstraße statt. Dass bei der Elim-Gemeinde einige Veränderungen anstehen, zeigt sich aber nicht nur an diesen Ortswechseln, sondern ist jetzt auch unter freiem Himmel zu sehen. Am Barmbeker Ring 15, wo die Gemeinde ihr Haus hatte, laufen die Abrissarbeiten auf vollen Touren.
Klinkerbau weicht vierstöckigem Haus
Anstelle des alten eingeschossigen gelben Klinkerbaus soll hier auf einer Grundfläche von rund 3100 Quadratmetern ein viergeschossiger Bau mit 9400 Quadratmetern Nutzfläche und 15 Metern Höhe entstehen. Zentrales Teil hiervon wird der Gottesdienstraum mit einer Empore sein, der etwa sechs Meter der Gesamthöhe ausmachen soll. In den oberen Etagen sollen 15 barrierefreie Wohnungen entstehen, die entsprechend des Geesthachter Ratsbeschlusses zu 25 Prozent öffentlich gefördert sein sollen.
Auftraggeber des Baus ist der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, zu dem auch die Elim-Gemeinde zählt. Den Zuschlag für die Planung hat das Architekturbüro Dorothea Pieper (dp) aus Hamburg-Eilbek erhalten. „Das neue Gemeindezentrum soll ein Veranstaltungsraum im Industrial Style mit viel Raum für eigene Kreativität sein“, beschreibt Pieper die Planung. Demnach soll das Gebäude unter anderem durch Sichtbetonflächen, Linoleum und Nadelfilz sowie Profil- und Industrieverglasung gestaltet werden. Eine große Glasfront soll es an der nördlichen Gebäudeseite, zur Hansastraße hin geben. Der Eingang in den Gottesdienstraum entsteht an der Westseite des Gebäudes, in Richtung Wandsbeker Ring.
Profiküche und Lounge für mehr Gastlichkkeit
„Dank des starken Besucherwachstums und aktiven Kinder- und Jugendarbeit wird mehr Raum benötigt“, erläutert die Architektin Pieper die Pläne. So werde es eine Profiküche mit Lounge- und Barbereich geben. Dies drücke „die besondere Gastfreundschaft der Gemeinde“ aus, so Pieper. „Die Architektur ist schlicht und sehr modern, reduziert“, fasst sie zusammen.
Den alten eingeschossigen Bau, der gerade abgerissen wird, hatte die Elim Gemeinde im Jahr 1978 erworben und für kirchliche Zwecke umgebaut. Das gelb geklinkerte Gebäude mit der auskragenden Betonplatte des Daches und den bodentiefen Fenster war zehn Jahre zuvor von der Konsumgenossenschaft als Lebensmittelmarkt für die Nahversorgung rund um den Barmbeker Ring in der Oberstadt errichtet worden.
Das ist die Elim-Gemeinde
Die Elim-Gemeinde gehört mit mehr als 800 weiteren Kirchen zum Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden in Deutschland. Die Elim-Bewegung geht auf Heinrich Vietheer (1883-1968) zurück, der in Berlin als freier Evangelist tätig war und 1922 die „Zeltmission-Lichterfelde“ gründete. Aus ihrer Arbeit entstand 1926 in Hamburg die erste „Christengemeinde Elim“. Der Begriff „Elim“ stammt aus dem Alten Testament: Beim Auszug aus Ägypten rastete das Volk Israel in der Oase Elim.