Geesthacht. Geesthacht. Die Stadt Geesthacht investiert in die Sportanlagen. Geld fließt in die Grundschule in der Oberstadt und den Kunstrasen am Silberberg.

Grünes Klassenzimmer, Kletterhügel und Bewegungslandschaft – die ersten Ideen, die Ulf Elsner am Dienstagabend vor dem Ausschuss für Bildung und Sport präsentierte, sollen den Kindern der Grundschule in der Oberstadt künftig viel Bewegungsfreiheit bieten.

Multifunktionale Anlage

Der Fachplaner des Büros Pätzold und Snowadsky warb für eine multifunktionale Anlage auf dem Schulgelände, das derzeit nicht gerade zum Toben einlädt. Bereits 2008 hatte die Unfallkasse moniert, dass die Fläche für den Sportunterricht ungeeignet sei. Seitdem nutzen die Grundschüler die Anlage an den der Bertha-von-Suttner-Schule. Doch steigende Schülerzahlen lassen diese Notlösung nicht mehr zu.

Mehr Sport im Ganztag

Entsprechend groß war das Interesse der Politiker an dem ersten Planungsentwurf. Ausschussvorsitzende Hicran Hayik-Koller (SPD) berichtete über eine dänische Studie, nach der Kinder, die sich im schulischen Umfeld viel bewegen, entspannter dem Unterricht folgen könnten. Christine Backs (SPD) wollte wissen, ob die Sportanlage nachmittags auch von anderen Kindern aus der Oberstadt genutzt werden könne. Neben der sportlichen Betätigung im Ganztagsbetrieb sei ein öffentlicher Zugang geplant, versicherte Sylvia Funke aus dem Fachdienst Immobilien.

Nach einer ersten Kalkulation kostet die neue Anlage 457.000 Euro. Ein „ordentlicher Schluck aus der Pulle“, meinte Christoph Hinrichs (Linke) und fragte, ob es dafür Fördermittel gebe. „Wir prüfen, ob wir Mittel aus dem Programm Impuls für Schulbau und Schulsanierung generieren können“, versicherte Funke. Einstimmig gab der Ausschuss grünes Licht für den Bau der Sportanlage.

Kunstrasenplatz Silberberg

Ulf Elsner präsentierte vor dem Ausschuss ein weiteres Projekt: Die Sanierung des Kunstrasenplatzes am Silberberg. Eigentlich sollte für 40.000 Euro nur das Gummigranulat ausgetauscht werden. Dann aber hatten die Planer festgestellt, dass auch der Kunstrasen selbst beschädigt sei. „Das Auswechseln des Granulats allein würde zu keiner Verbesserung des Spielfeldes führen“, argumentierte der Planer.

Politik will teure Lösung

Derzeit sind die drei Geesthachter Kunstrasenplätze mit einem Mix aus Quarzsand und Gummigranulat gefüllt. „Es steht ein EU-Verbot von Mikroplastik im Raum, das auch den Einsatz von Gummigranulat betreffen würde“, warnte Elsner und stellte zwei Varianten vor: Entweder den Platz nur mit Quarzsand verfüllen und durch einen eng getufteten Belag das fehlende Gummigranulat zu kompensieren, oder einen normalen Belag mit Quarzsand zu verfüllen, der aber eine geringere Lebensdauer hätte. Zusammen mit der Sanierung der Kunststoffbahnen würde die erste Variante 435.000 Euro, die zweite 341.000 Euro kosten. „Die teure Variante kommt derzeit bei 20 Prozent der Auftraggeber zum Einsatz“, räumte Elsner ein. „Wollen wir zu denen gehören und dafür 94.000 Euro mehr zahlen?“, fragte die Ausschussvorsitzende. Hinrichs regte an, über eine Kostenbeteiligung der Vereine nachzudenken. „Eine Belastung der Sportvereine ist mit uns nicht drin“, stellte Rüdiger Tonn (FDP) klar. Die Verwaltung sicherte zu, auch in diesem Fall nach Fördertöpfen zu suchen. Nach lebhafter Diskussion brachte der Ausschuss die teurere Sanierung dann doch einstimmig auf den Weg.