Geesthacht. Geesthacht. Der Atommüll bleibt in Geesthacht, bis ein Endlager in Betrieb ist. Platz ist noch für 39 weitere Castoren.
In etwa 15 Jahren soll das Kernkraftwerk Krümmel zurückgebaut sein. Dann steht allerdings direkt nebenan auf der „grünen Wiese“ noch immer ein besonderes Lagergebäude – mit Atommüll aus dem ehemals leistungsstärksten Siedewasserreaktor der Welt. Dort lagern in 41 Castorbehältern 2081 Brennelemente.
Die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH (BGZ) wird sich am Donnerstag, 14. Februar, zum ersten Mal der Öffentlichkeit in Geesthacht stellen und über ihre Pläne informieren. Die BGZ hat bundesweit alle Standortzwischenlager von den Energiekonzernen übernommen. Sie wird diese betreiben, bis ein Endlager gefunden und das Material abtransportiert ist. Die für 40 Jahre erteilte Betriebserlaubnis läuft bis 2036.
Zwischenlager erhält eigenen Sicherheitsbereich
Bürgermeister Olaf Schulze wird am Donnerstag um 18.30 Uhr unter anderem Dr. Ewold Seeba, den Vorsitzenden der BGZ-Geschäftsführung, im Ratssaal (Markt 15) empfangen. Seeba und seine Mitarbeiter wollen den Gästen einen Überblick über die Aufgaben und die Kompetenzen der BGZ geben und Planungen für die Zukunft des Standortzwischenlagers am Elbufer geben.
Derzeit wird dort bereits der Zugang neu geregelt. Das Zwischenlager erhält einen eigenen Sicherheitsbereich. Aktuell ist es noch Teil des Betriebsgeländes des Kernkraftwerkes. Im Anschluss der Präsentation stehen die Mitarbeiter der BGZ für Fragen zur Verfügung.
Defekte Brennstäbe in Spezialbehälter verpackt
Ende vergangenen Jahres konnte das Projekt, alle Brennelemente aus dem Atommeiler ins Zwischenlager zu transportieren, abgeschlossen werden. In diesem Jahr sollen defekte Brennstäbe in einem bereits angelieferten Spezialbehälter verpackt und ebenfalls eingelagert werden. Das Standortzwischenlager bietet Platz für maximal 80 Castoren. Eigentlich hätte die Stromerzeugung in Krümmel noch länger laufen sollen, deshalb ist das Lager so groß dimensioniert.
Das Standortzwischenlager war errichtet worden, nachdem der Bund beschlossen hatte, aus der Wiederaufbereitung in England und Frankreich und der Zwischenlagerung von Castoren in Gorleben auszusteigen. Erst wenn ein Endlager gefunden und betriebsbereit ist, sollen die Castoren direkt dorthin transportiert werden.