Geesthacht. Geesthacht. Elf Bäume wurden am Elbufer angesägt. Sie mussten gefällt werden. Bei weiteren wurde die Rinde geschält.

In Geesthacht ist es erneut zu einem Fall von schwerem Baumfrevel gekommen. Nachdem schon seit einigen Jahre ein Unbekannter scheinbar wahllos Bäume im Stadtgebiet fällt, wurde diesmal am Strandweg in großem Stil die Säge angesetzt: Drei Ahorn-Bäume, ein Rotdorn und sieben Pappeln wurden angesägt, vermutlich in Etappen. Außerdem wurde an zahlreichen Bäumen die Rinde geschält – die Bäume werden absterben.

„Wir haben einen Hinweis einer Joggerin bekommen, die Schnitte an Stämmen meldete“, berichtet Franko Stein vom Umweltamt der Stadt. Bei einer Kontrolle wurden im Bereich zwischen Elbkantinchen und Campingplatz in Tesperhude zunächst neun angesägte Bäume entdeckt. Sie mussten gefällt werden.

Ein Baum stand noch auf der Schnittstelle

Bei einem Ortstermin am Freitag wurden dann zwei weitere Bäume mit Sägestellen festgestellt. Einer war komplett durchtrennt worden, stand aber noch auf der Schnittstelle, der zweite riss der Länge nach auf, blieb aber ebenfalls stehen. Stein: „Wenn so ein Baum durch etwas Wind auf den Spazierweg fällt, ist das lebensgefährlich.“

Stein stellte am Freitag außerdem fest, dass an zahlreichen Bäumen zwischen dem beliebten Wanderweg und dem Elbufer die Rinde abgeschält ist. „Das erklärt das viele Totholz in den Baumkronen. Den Bäumen wurden die lebenswichtigen Versorgungsleitungen in der Baumrinde gekappt. Sie müssen aus Sicherheitsgründen jetzt auch gefällt werden“, sagt Stein.

Blick auf die Elbe freigesägt

Wer hinter der illegalen Aktion steckt ist unklar. Ein Nachbar der Anwohner am Strandweg, vor deren Häusern jetzt die Bäume gefällt werden mussten, war vor einigen Jahren überführt worden, dass er sich den Elbblick freigesägt hatte. Und am Kronsberg in Krümmel klafft im Wald am Elbhang und im Grünzug am Elbufer ebenfalls eine Schneise im Baumbestand, die Elbblick bietet. Beweise gegen einen mutmaßlichen Säger gibt es hier aber nicht.

Am Strandweg waren bereits vor einiger Zeit einige Bäume gefällt worden. 2018 gab es außerdem an der Werftstraße und am Dialogweg illegale Fällungen eines Baumfrevlers, der wohl auch schon in den Vorjahren aktiv war. Die Stadt erstattete in allen Fällen Anzeige bei der Polizei – doch Tatverdächtige konnten nicht ermittelt werden.

Vermutlich wurde eine Bügelsäge benutzt

Zeugen gibt es auch im aktuellen Fall nicht. Da den Spuren nach eine Bügelsäge genutzt wurde, gibt es den sonst bei Baumfällungen oft dröhnenden Lärm von Motorkettensägen nicht.

„Geesthacht ist eine Stadt mit viel Grün, so soll es aber bitte auch bleiben“, appelliert Stein.