Geesthacht.

    Erst brachten die Grünen in der Ratsversammlung den Antrag ein, einen städtischen Kinder- und Jugendbeirat zu gründen, dann legte die CDU einen eigenen Antrag vor, und jetzt gibt es ein neues interfraktionelles Bündnis. In einem gemeinsamen Änderungsantrag wollen CDU, Grüne, Linke und die Fraktion von Pro Geesthacht das Projekt voranbringen. Beraten werden soll darüber heute im Ausschuss für Bildung und Sport (Sitzungszimmer 213 im Rathaus, Markt 15).

    Der Antrag besteht aus vier Punkten. Demnach sollen der Kreis- und der Stadtjugendring von der Stadtjugendpflege für die Initiierung des Projektes eingebunden werden, „um die fachliche Expertise und Erfahrungen der KJR-Referenten für die Gründung zu nutzen“. Zudem soll es eine Auftaktveranstaltung geben, in der sich eine Arbeitsgruppe aus Jugendlichen gründen soll. Anschließend soll diese AG bis zum Juni eine Satzung und eine Wahlordnung für den Beirat erarbeiten, der laut Antrag im ersten Quartal 2020 gegründet werden soll.

    Gleichzeitig fordert Schwarz-Grün-Rot, die von den Grünen in ihrem Antrag vom September eingebrachten möglichen Themen und Rahmenbedingungen für den Beirat aufzugreifen. Die Grünen hatten, wie bei anderen Beiräten üblich, ein Antrags- und Rederecht gefordert. Als mögliche Schwerpunkte sehen sie vor allem die Schul- und Jugendpolitik, die Unterstützung der Jugendpfleger sowie der sozialpädagogischen Mitarbeiter und Schulsozialarbeiter.

    Mit dem gemeinsamen Antrag trägt die Politik der Kritik der Jugendlichen Rechnung. Die Initiative „Jugend macht Aktion“ (JUMA) aus dem Jugendhaus „Düne“ hatte sich vor einer Woche in einem offenen Brief an die Politik gewandt und Mitsprache bei der Jugendarbeit in Geesthacht gefordert. Sven Minge (Pro Geesthacht) hatte daraufhin um Geduld gebeten. Christoph Hinrichs (Linke) zeigte sich in einer Antwort irritiert, dass JUMA ein Gesprächsangebot ausgeschlagen habe: „Fordern sollte man nur, wenn man bereit ist, Gegenleistungen zu bringen.“

    Derweil meldete sich auch bei unserer Zeitung der Erzieher Thorsten Henke zu Wort, der bis vor Kurzem das Geesthachter Spielmobil mit einer 25-Stunden-Stelle verantwortete und jetzt für eine andere Kommune arbeitet. Er habe mehrfach Fachbereichsleiter Christoph Wieck vor dem Hintergrund der Personalnot in der Jugendpflege um eine Erhöhung seiner Stundenzahl gebeten. Dies sei jedoch abgelehnt worden, kritisiert Henke. „Hierbei handelt es sich um eine Personalangelegenheit, zu der wir keine Stellung beziehen können“, sagt Stadtsprecher Torben Heuer. Der Personalnot trage die Verwaltung aber mit der Ausweitung des Stellenplans Rechnung.