Escheburg. Serie Escheburgs Bürgermeister setzt auf Wachstum: Gemeinde sei auf 20 Prozent mehr Bürger vorbereitet

    Die Karten wurden durch die Kommunalwahl im Mai neu gemischt: Welche Herausforderungen auf die Gemeinden des Amtes Hohe Elbgeest in den kommenden fünf Jahren warten und welche Schwerpunkte die Bürgermeister setzen, stellen wir in loser Reihe vor. Heute: Escheburg.

    Seit 1974 ist Bürgermeister Rainer Bork (Escheburger Wählergemeinschaft, EWG) in der Politik aktiv. Und fast genauso alt – 40 Jahre – ist die Feuerwache am Hofweg. Um diesen Standort gibt es seit Jahren Diskussionen, kann doch die Freiwillige Feuerwehr die gesetzliche Hilfsfrist von zehn Minuten nicht einhalten, wenn sie in entferntere Teile der Gemeinde wie Vossmoor südlich der Autobahn 25 ausrücken muss. In der vergangenen Wahlperiode gab es wiederholt Streit darum, doch jetzt zeichnet sich eine Lösung ab.

    „Der Wehrvorstand hat den Beschluss gefasst, einen Neubau unten an den Bahnschienen zu favorisieren“, sagt der 74-jährige Bork. Hierüber habe kürzlich die Wehrführung den Bauausschuss der Gemeinde informiert. Das Gelände liegt direkt an den Bahnschienen an der Ecke Speckenweg/Radelsweg und ist seit mehreren Jahren im Flächennutzungsplan für die Feuerwehr vorgesehen. „Mit diesem Standort erreichen wir alle und er bietet genügend Bewegungsfläche“, so Bork.

    Wann die neue Wache gebaut wird, ist nicht klar. „Wenn wir sehr gut sind, schaffen wir das noch in dieser Wahlperiode“, meint Bork. Zunächst sollen die nötigen Planungsmittel mit dem Haushalt 2019 bereitgestellt werden. „Es gibt innerhalb der Fraktionen keinen Dissens darüber, die Feuerwehr bestmöglich zu unterstützen. Das war vielmehr immer Konsens in den vergangenen 40 Jahren“, betont der Bürgermeister.

    Auf die Zielgerade soll zudem das Bauprojekt „Lippenkuhle“ einbiegen, das der Geesthachter Investor Uwe Gerner mit der Kreissparkasse entwickelt. Auf rund 18 Hektar westlich der L 208, zwischen Lindenbreite und Am Soll, sind 140 Einfamilien- und Doppelhäuser auf Grundstücken von 650 bis 800 Quadratmeter geplant, sowie vier Mehrfamilienhäuser mit voraussichtlich 30 Wohnungen. Bork geht von rund 650 Neubürgern aus, wodurch Escheburg den zweiten Platz unter den zehn Amtsgemeinden hinter Börnsen (4600 Bürger) festigen und die 4000-Einwohner-Marke knacken würde. Frühestens im Frühjahr 2019 könnte die Erschließung beginnen, Baubeginn wäre dann wohl 2020.

    Angenunden werden soll das Baugebiet an einen Kreisverkehr, der am Abzweig der Straße Am Soll geplant ist. An diesem Kreisel soll ein 1200 Quadratmeter großer Rewe-Markt mit Bäckerei entstehen. „Viele Bürger sprechen mich an, wann sie dort einkaufen können“, berichtet Bork. Vor 2020 sei davon jedoch nicht auszugehen. Insgesamt sieht Bork Escheburg gut auf ein Bevölkerungswachstum von fast 20 Prozent vorbereitet. So könne die Grundschule 180 bis 200 Kinder aufnehmen, während aktuell 152 Kinder die Schule besuchten. 40 von ihnen sind keine Escheburger.

    Zusammensetzung der Politik

    Die Gemeindevertretung hat 17 Sitze: Die EWG hält fünf mit Rainer Bork, Martin Böttcher, Dr. Erich Fuhrt, Kai Kröger und Karsten Melchert. Die Grünen (vier Sitze) sind mit Frank Krause, Christian Junge, David Zolmai Oruzgani und Yvonne Wester vertreten. Ebenfalls vier Sitze hat die SPD mit Dr. Ulrich Riederer, Anke Arndts, Lars Gerdes und Frank Stülten. Vier Sitze hat auch die CDU mit Peter Brandt, Frank Lohmeyer, Hans-Jürgen Pfeiffer und Brigitte Schulz-Peter.