Geesthacht. Parteiaustritte noch nicht offiziell – Fraktion Pro Geesthacht sieht neuen Namenskonkurrenten gelassen
Nachdem die Spitze des Kreisvorstandes der Partei Freie Wähler am Montag verkündete, dass sechs Mitglieder die Partei verlassen würden und künftig für die Wählergemeinschaft Bürger für Geesthacht (BfG) Politik machen wollen, vollzieht sich langsam der Wechsel. So änderte gestern die Stadt Geesthacht die Einträge auf ihrer Homepage. Die Ratsherren Volker Harburg und Volker Samuelsson firmieren nun unter BfG-Fraktion – genauso wie die sechs bürgerlichen Mitglieder der Ratsversammlung, die bei der Wahl am 6. Mai mit den Freien Wählern angetreten waren.
Dem Landesvorstand der Partei lagen nach eigenen Angaben bis gestern keine Austrittsersuchen aus der Kreisvereinigung vor. Dies gilt auch für den Ratzeburger Kreistag, in dem Samuelsson nach wie vor als Freier Wähler zur SPD-Fraktion gehört. „Wir haben von Herrn Samuelsson noch kein Schreiben erhalten“, teilte gestern auf Anfrage Kreissprecher Tobias Frohnert mit. Der Geesthachter könne auch als BfG-Mitglied sein Mandat behalten. Die Lage ändere sich, wenn Samuelsson sein Mandat zurückgäbe. Dann würde die Liste greifen, mit der die Freien Wähler zur Kreistagswahl angetreten waren.
So kommt es zunächst in Geesthacht zum Aufeinandertreffen zweier Fraktionen mit Verwechslungspotenzial: Die Bürger für Geesthacht und Pro Geesthacht, die die beiden CDU-Mitglieder Sven und Christina Minge bilden. „Inhaltlich habe ich vor der neuen Fraktion gar keine Sorge. Uns geht es um Sachpolitik und nicht um die Namensnennung“, erklärte Sven Minge. Bislang hätten auch die Freien Wähler keine eigenen Anträge formuliert, und dies werde dem Wähler am Ende auffallen. Hier werde sich Pro Geesthacht von den BfG abheben. Gleichzeitig sei nicht geplant, aus Pro Geesthacht eine eigene Wählergemeinschaft zu machen.