Geesthacht. Geesthacht. Lange haben Autofahrer sich die Köpfe heiß geredet, ab Montag gilt es. Denn dann wird die B404 in Besenhorst voll gesperrt.

Die Umleitungsschilder deuten es bereits an: Ab Montag 5 Uhr wird die Bundesstraße 404 in Besenhorst für drei Monate voll gesperrt. Die 20 000 Autos und Lastwagen, die diese Strecke sonst täglich nutzen, müssen sich andere Wege durch die Elbestadt suchen – viele Pendler und Anwohner befürchten ein Verkehrschaos.

„Die verkehrsarmen Nachtstunden sollen genutzt werden, um die neue Verkehrsführung am Ende der Autobahn einzurichten“, erklärt Bürgermeister Olaf Schulze den frühen Beginn der Sperrung, die im morgendlichen Berufsverkehr den Verkehrsfluss bereits erheblich behindern wird.

Umleitungen am Knoten A 25

An der Kreuzung von A 25 und B 404 wird die Ampelanlage während der Bauphase komplett abgeschaltet. Aus Richtung Elbe kommend werden Autofahrer wie üblich auf einer Spur rechts abbiegen können. Von dort geht es dann aber nur nach links in Richtung Escheburg weiter. Auf der linken der beiden Linksabbiegespuren gelangen Autofahrer, die aus Richtung der Elbbrücke kommen, auf die Autobahn. Für Autofahrer, die auf der A 25 aus Richtung Hamburg kommen, ist die Spur geradeaus nach Geesthacht gesperrt.

Das bedeutet für die Pendler aus Escheburg, dass sie in Curslack abfahren oder den großen Bogen über Geesthacht nehmen müssen. Sie können nur nach rechts in Richtung Elbbrücke fahren. Aus Escheburg kommend kann die rechte Geradeausspur genutzt werden, um in Richtung Hamburg auf die A 25 zu fahren.

Anwohner befürchten Chaos

Wer aus Geesthacht nach Hamburg möchte, dem bleibt die offiziell beschilderte Umleitung – von der Geesthachter Straße links in die Düneberger Straße, durch die Spandauer Straße oder die Wärderstraße zur Schleuse, und dort auf die B 404 Richtung A 25. An der Schleuse wird der Verkehrsfluss durch temporäre Ampeln gesteuert.

Aus Lauenburg kommender Verkehr wird bereits in Grünhof zur Elbuferstraße und Richtung Schleuse geführt – eine Lösung, die Einwohnern des Geesthachter Stadtteils Sorgen bereitet. Sie befürchten, dass der Verkehr dadurch stark zunimmt. „Der ganze Verkehr, der aus Lauenburg und Boizenburg kommt, wird von der B 5 nach Grünhof-Tesperhude abbiegen. Wie wir dann aus der Westerheese auf den Steinberg abbiegen sollen, weiß ich nicht“, sagt Ursel Urbach.

Wer aus der Oberstadt und den angrenzenden Dörfern kommt, der könnte über Dassendorf und Wentorf Richtung Bergedorf fahren oder durch Fahrendorf und Escheburg zur A 25. Innerorts ist in Geesthacht durch die geänderte Verkehrsführung ein langer Rückstau zu erwarten. Immerhin ist die gesperrte Steinstraße wieder frei, und auch die Bauarbeiten an mehreren Stellen an der Düneberger Straße sowie an der Hansastraße und Am Spakenberg sollen im Laufe des gestrigen Freitag abgeschlossen worden sein.

Beschilderung der Umleitung lässte Wünsche offen

An der Beschilderung der Umleitungsstrecke muss allerdings noch gearbeitet werden. So steht für Autofahrer aus der Oberstadt und Hohenhorn der erste Hinweis zur Vollsperrung in Besenhorst erst am Fahrendorfer Weg. Sinnvoller wäre ein Hinweis am Kreisverkehr Höhe Norma. Bei McDonald’s werden Autofahrer zudem per Hinweisschild nach links zur A 25 geleitet – das ist falsch. Auf Nachfrage erklärt das Rathaus, dass dort eine 24 für die Autobahn nach Berlin hätte stehen sollen.

Und dort wartet in Kürze die nächste Sackgasse: Die A 24 ist ab dem 8. Juli bis zum 4. August zwischen Horner Kreisel und Kreuz Hamburg-Ost für eine Fahrbahnsanierung voll gesperrt. Als Umleitung soll die B 5 (Bergedorfer Straße) für die mehr als 40 000 Fahrzeuge, die die A 24 in Ferienzeiten täglich nutzen, dienen. „Wir werden hier im Süden Hamburgs total abgeschnitten. Ich verstehe, dass die B 5 in Besenhorst gemacht werden muss – aber eine bessere Abstimmung wäre gut“, sagt Katja Wieckhorst aus Grünhof, die dreimal pro Woche nach Hamburg pendelt.

Wie fahren die Linienbusse?

Wer mit Bussen unterwegs ist, dem rät die Stadt, sich nochmals mit den geänderten Fahrplänen zu befassen. Mehrere Haltestellen werden nicht angefahren. Für direkte Anlieger der Baustelle hat die Stadt Geesthacht darum mit Miet-Funk-Taxi ein kostenfreies Anrufsammeltaxi für die Dauer der Sperrung eingerichtet, das ab Schäferstrift fährt. „Das ist eine freiwillige Leistung, um die Situation zu entspannen. Es gibt aber keine Beförderungsgarantie“, betont Stadtsprecher Torben Heuer.

Anwohnerin Martina Lippert findet die Idee mit den Taxen gut, merkt aber an, dass der Weg für Anwohner vom Ortseingang sehr weit sei. An der Düneberger Straße fehlen für ÖPNV-Nutzer, die per Rad zur Haltestelle fahren, Abstellmöglichkeiten. Die seien dort auch nicht möglich, weil der schmale Fußweg auch Schulweg sei, sagt die Verwaltung.

Für Anlieger und Radler frei

Anlieger des Bauernvogtsweges und der B 404 zwischen Ortsausgang und Bauernvogtsweg werden die gesamte Zeit in Richtung Ortsausgang fahren können. Anlieger der B 404 zwischen Bauernvogtsweg und Schäferstrift können während der Sperrung in Richtung Geesthacht und aus der Richtung wieder zu ihren Häusern fahren. Für Radler und Fußgänger bleibt der Gehweg offen.

Über die aktuelle Entwicklung informiert die Stadtverwaltung unter www.geesthacht.de/Aktuelles/Baumaßnahme-Besenhorst-B404 und unter (0 41 52) 1 32 67.