Geesthacht. Blumenstreifen Elbestadt beteiligt sich an Aktion für Bienen- und Insektenfreundlichkeit – morgen Workshop

Nach „Geesthacht blüht auf“ kommt jetzt „Geesthacht summt“: Mit der Aktion setzt sich die Elbestadt für die Artenvielfalt ein. „Wir wollen Bienen und andere Insektenarten schützen und das Bewusstsein für ihre Bedürfnisse und ihren großen Wert in der Natur schaffen“, erklärt Ulrike Stüber vom Umweltamt der Stadt, die die Aktion betreut.

Der Startschuss für „Geesthacht summt“ fällt am morgigen Dienstag. Dann unterzeichnen Bürgermeister Olaf Schulze und Dr. Cornelis Hemmer, Vorstand der Stiftung Mensch und Natur, die Vereinbarung mit „Deutschland summt“. Anschließend findet im Rathaus von 16.30 bis 20 Uhr ein Kennenlern-Workshop statt. Dazu sind alle Vereinigungen, aber auch alle interessierten Bürger eingeladen. Während des Workshops wird über die Aktion „Geesthacht summt“ informiert, zudem sollen erste Ideen für Projekte zur Förderung der Artenvielfalt in Geesthacht entwickelt werden. In einem späteren zweiten Workshop sollen diese Ideen dann weiter konkretisiert und gemeinsame Aktionen geplant werden.

„Jeder einzelne kann etwas für die Artenvielfalt tun. Die Stadt Geesthacht möchte die Menschen mobilisieren und informieren, Umweltverbände, Vereine, Unternehmen, Schulen, Kirchen, Verwaltung oder einfach interessierte Bürger vernetzen, um Projekte und Aktionen ins Leben zu rufen, die Einzelne oder die Stadtverwaltung allein nicht angehen können“, erklärt Ulrike Stüber, die selber schon aktiv wurde: Sie säte entlang eines 500 Meter langen Knicks am Sommerpostweg jetzt zusammen mit Landwirt Frank Lütten, dem die Fläche gehört, einen durchgängig drei Meter breiten Blühstreifen. „Hier werden künftig die Samenmischungen ,Blühende Landschaften’ sowie ,Schmetterlings- und Wildbienenblumen’ wachsen“, sagte sie. Zum Säen kam wegen der großen Fläche ein Traktor mit Sämaschine zum Einsatz.

„Ziel der Aktion ,Geesthacht summt’ ist es, Geesthacht noch bienenfreundlicher zu gestalten“, sagt Ulrike Stüber. Wild- und Honigbienen sollen so mehr Aufmerksamkeit erfahren, die Natur soll in den Fokus gerückt und Verständnis für die Abhängigkeit der Menschen von einem funktionierenden Ökosystem geschaffen werden. „Die Bienen stellen diese Zusammenhänge anschaulich dar, sie sind die wichtigsten bestäubenden Insekten und nehmen eine Schlüsselrolle ein. Sie sind Indikatoren für den Zustand unserer Umwelt“, berichtet Ulrike Stüber.

Der neue Blühstreifen soll vor allem, wenn die üppige Frühjahrsblüte vorbei ist, Wildbienen, Bienen, Schmetterlingen und anderen auf Blütenpflanzen angewiesenen Insekten Nahrung bieten. Die Samen sind außerdem über die Wintermonate Futter für Vögel und die abgeblühten Stängel bieten Insekten eine Überwinterungsmöglichkeit. Unter anderem wurden Sonnenblumen, Kornblumen und Ringelblumen gesät. Die Blühstreifen kommen auch in den nächsten Jahren wieder, allerdings werden sich die Arten an die Standortverhältnisse anpassen.

Für „Geesthacht blüht auf“ werden aktuell zudem in zahlreichen Geschäften wieder Spenden gesammelt, um weitere Blumenzwiebeln pflanzen zu können. Ziel sind 500 000 Blumenzwiebeln bis 2019.