Geesthacht.
Entlang der Mercatorstraße und der Wilhelm-Holert-Straße hat die Amphibienwanderung begonnen. „Die Tiere haben uns quasi überrannt“, berichtet Ulrike Stüber vom Umweltamt der Stadt. Nachdem es Sonntag und Montag warm und regnerisch war, starteten die Kröten und Molche ihre Wanderung zu ihren Laichgewässern. Dienstag wurden daraufhin sofort die Krötenzäune errichtet, um zu verhindern, dass die Amphibien über die Straßen laufen und überfahren werden. „Früher hätten wir die Zäune nicht aufstellen können, da war der Boden ja noch gefroren“, so Ulrike Stüber.
Gestern Morgen stellte sie dann – obwohl es wieder kälter geworden ist – Dutzende Tiere in den Auffangeimern entlang des Zauns fest. In einem Eimer fand sie 17 Amphibien auf einen Schlag. Ulrike Stüber sammelte Erdkröten, Grasfrösche, Teichmolche & Co. ein und brachte sie sicher über die Straße in ein Regenrückhaltebecken. Da in den kommenden Nächten wieder Frost angesagt ist, dürften sich die Wanderungen zunächst erledigen.
Um das Regenrückhaltebecken am Kreisel soll ein Zaun gebaut werden, der den Amphibien künftig die Rückkehr auf umliegende Wald- und Ackerflächen unmöglich macht. Hintergrund: Die Äcker entlang der Gutenbergstraße sollen zum Gewerbegebiet werden. Deshalb müssen die dort lebenden Amphibien umgesiedelt werden (wir berichteten). Experten gehen davon aus, dass Rückhaltebecken und Umfeld ein geeignetes Refugium für die Tiere darstellen. Offene Bodenflächen sollen dafür ebenso noch angelegt werden wie Steinhaufen.