Geesthacht. Breitensport  VfL Geesthacht präsentierte sich vor 500 Zuschauern am OHG

Sport treiben, das bedeutet bundesweit für viele Menschen, lieber als Einzelkämpfer ins Fitnessstudio zu gehen als im Team Sport zu treiben. Anders sieht das in Geesthacht aus: Turnen liegt in der Elbestadt voll im Trend. „Wir führen sogar Wartelisten“, sagt Gabriele Uellner, Vorsitzende der Turnabteilung des VfL Geesthachts. Würden alle Turnbegeisterten sofort aufgenommen, wären die Turngruppen zu groß, um die Sportler effektiv fördern zu können.

Was die Turnabteilung ausmacht, das zeigten die Vereinssportler am Sonnabendnachmittag bei ihrer beliebten Turnshow, diesmal in der frisch sanierten Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) am Neuen Krug. Etwa 500 Menschen schauten begeistert zu. Es wurde getanzt, am Reck und Barren geturnt, über Matten gesprungen, am Boden geturnt, über die Trampoline gewirbelt und auch gesungen. Das gehört beim Turnergruppenwettstreit (TGW) dazu.

„Die Turnergruppen sind sehr beliebt. Da können halt auch junge und erwachsene Menschen mitmachen, die sich als Einzelkämpfer vielleicht nicht so wohlfühlen, denn hier wird das ganze Team bewertet“, sagt Gabriele Uellner. Sie moderierte die Turnshow des VfL, der mit seinen 2500 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen im Kreis Herzogtum Lauenburg gehört. Unter den Gästen waren auch Bürgervorsteher Samuel Walter Bauer und Bürgermeister Olaf Schulze, der den VfL für seine „tolle Arbeit“ lobte.

Einmalig im Lauenburgischen ist die Leistungsgruppe für Jungen und junge Erwachsene, bei der mehr als 30 Jungs im Alter zwischen vier und 20 Jahren aktiv sind. Sie trainieren die sechs olympischen Disziplinen: Barren, Pauschenpferd, Reck, Ringe, Sprung sowie Bodenturnen. Die Mannschaft ist gerade erst in die Landesliga Hamburg/Schleswig-Holstein aufgestiegen. „Die Jungs haben sich da hochgekämpft“, sagt Abteilungsleiterin Uellner.

Ganz klassisch waren die Vorführungen verschiedener Mädchen-Gruppen, die überwiegend im Leistungsturnen oder im Turngruppenwettstreit sowie beim Schülergruppenwettstreit mitmachen. „Wir haben gerade im Nachwuchsbereich eine sehr große Nachfrage, das geht vom Eltern-Kind-Turnen über die Gruppe der Drei- bis Sechsjährigen bis in den Jugendbereich“, berichtet Gabriele Uellner. Trainerin Sonja Higgelke etwa musste eine Warteliste in der Altersgruppe anlegen – die Nachfrage kann aktuell nicht befriedigt werden. Trainiert wird in allen Sporthallen, die die Stadt zu bieten hat. „Wir könnten sicher auch noch mehr Hallenzeiten belegen, aber die sind ausgereizt“, sagt die Abteilungsleiterin.

Die rasante Turnshow dürfte dazu beigetragen haben, den VfL Geesthacht und seine Turnabteilung noch bekannter zu machen. Wie berichtet, will der Verein für sein Zukunftsprojekt „VfL 2020“ das Vereinsheim an der Mercatorstraße unter anderem um ein Bewegungsbad und einen neuen Fitnessbereich erweitern. Hierzu laufen noch Gespräche mit der Stadt, die dem Verein zur Finanzierung möglicherweise ein Grundstück am ZOB abkaufen könnte.

Informationen zum Verein finden sich auch im Internet auf www.vfl-geesthacht.de.