Geesthacht. Geesthacht. Die Johanniter, die das Krankenhaus betreibt, will den Vitanas-Standort übernehmen. Die Mitarbeiterzahl könnte um 200 steigen.

Die Johanniter GmbH will vom US-Investor Oaktree in Geesthacht die geriatrische Klinik und das Senioren-Centrum übernehmen. Bisher laufen beide Einrichtungen in Edmundsthal-Siemerswalde unter dem Namen Vitanas. Oaktree, ein amerikanischer Investor, der Pensionsgelder verwaltet, hatte erst im Sommer 2017 Vitanas und so auch die Einrichtungen in Geesthacht gekauft (wir berichteten).

Vertrag noch im ersten Quartal?

„Wir sind an das Unternehmen herangetreten, weil wir ohnehin einer der größten Beleger der Geriatrie sind und die Klinik gut unser Portfolio abrunden würde. Auch als Träger von Pflegeeinrichtungen sind die Johanniter bundesweit sehr aktiv“, sagt Carsten Schwaab, Geschäftsführer des Johanniter-Krankenhauses am Runden Berg. „Ich habe die Hoffnung, dass wir den Vertrag noch in diesem Quartal schließen.“

Bei Vitanas hält man sich deutlich bedeckter, möchte nicht viel sagen und hat offenbar noch nicht einmal die Mitarbeiter offiziell unterrichtet. Für Dienstag soll eine Mitarbeiterversammlung für die gut 200 Beschäftigten am Standort angesetzt sein. „Es ist richtig, wir sind in Verhandlungen, aber mehr möchten wir noch nicht sagen“, sagt Unternehmenssprecherin Doreen Schenk auf Anfrage.

Johanniter würden Mitarbeiter übernehmen

„Die Geriatrie ist die Nachsorgeeinrichtung für ältere Patienten, die wir akut versorgt haben“, erklärt Schwaab. 73 stationäre Betten und 25 Plätze in der Tagespflege gibt es im sogenannten Hans-Haus, das zweimal groß erweitert wurde. Im Kurt-Haus schräg gegenüber ist das Vitanas-Senioren-Centrum mit 76 Plätzen und dem Café Osterquelle untergebracht, das 2005 eingerichtet wurde. Schwaab: „Die Mitarbeiter würden wir natürlich von Vitanas übernehmen. Aktuell sind Rechtsanwälte und Notare dabei, Risiken und Verpflichtungen in die nötigen Verträge zu schreiben.“

Problem Denkmalschutz

Im Laufe der Verhandlungen haben die Gespräche offenbar kurzzeitig gestockt, als das Thema Denkmalschutz für die historischen Klinikgebäude aufkam. Die Häuser, von denen heute einen Teil auch die Helios-Klinik für ihre neurologische Rehabilitationsklinik für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nutzt, wurden 1898 als „Heilstätte für unbemittelte Tuberkulosekranke“ errichtet. Geesthacht gehörte damals noch zu Hamburg, das Gelände an der Johannes-Ritter-Straße galt als geeigneter Standort für die Stiftung des hamburgischen Großkaufmann und Reeders Edmund Siemers. 1899 wurde der Betrieb aufgenommen. Aus der Tuberkulose-Klinik entwickelten sich Rehaklinik und Geriatrie.

Weiteres Potenzial

„Die Gebäude und das Gelände bieten Perspektive und Erweiterungsmöglichkeiten“, sieht Schwaab noch Potenzial für das im weitläufigen Wald oberhalb des Geesthangs gelegene Areal. Mit dem Krankenhaus am Runden Berg (500 Mitarbeiter) sind die Johanniter in Geesthacht seit den 1980er-Jahren fest verankert.