Geesthacht. Geesthacht. Das Jahr 2017 war ein schwieriges für die Eisenbahnfreunde – die Dampflok „Karoline“ musste repariert werden und fiel zeitweise aus.
Ein arbeitsreiches Jahr mit einem grandiosen Endspurt geht für die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn (AGE) zu Ende: „Wir hatten in diesem Jahr durch die nötige Rauchrohrreparatur bei unserem Zugpferd, der Dampflok Karoline, alle Hände voll zu tun. Zum Abschluss konnten wir jetzt noch einmal volle Züge bei den traditionellen Weihnachtsfahrten verbuchen“, berichtet Hermann Scharping, der Vorsitzende der AGE. Die 1945 im dänischen Aarhus gebaute Dampflok zog den fast ausgebuchten Museumszug drei Mal von Geesthacht nach Bergedorf und zurück. „Da wir an zwei Wochenenden den Museumszug aufgrund der aufwendigen Reparaturen aber leider nicht unter Dampf ziehen konnten, haben wir einen deutlichen Rückgang bei den Fahrgastzahlen zu verzeichnen. Da merkt man, dass eben vor allem die Dampflok unsere Gäste anlockt“, so Scharping.
2000 Mitfahrer weniger als noch 2016
Fahren sonst etwa 12 000 Menschen pro Saison auf der früheren Strecke der Bergedorf-Geesthachter-Eisenbahn (BGE), waren es 2017 nur 10 000. Scharping: „Uns fehlten damit einige Einnahmen, während wir zeitgleich eine teure Reparatur stemmen mussten.“ Die AGE hofft deshalb jetzt auf einige Spenden, um das Defizit ausgleichen zu können (Hamburger Bank, IBAN: DE45 2019 0003 0010 0185 14).
„Die Fahrt mit dem Zug ist ja quasi eine Zeitreise“, berichtete Daniela Graefe, die mit Roswita Brees-Kasch und den Kindern Marie und Rosa unterwegs war. Die Mädchen freuten sich vor allem, dass auf dem Weg nach Geesthacht auch der Weihnachtsmann mit einem Engel mitfuhr und alle Kinder in den Waggons mit ein paar süßen Kleinigkeiten überraschte.
Einige Reparaturen stehen noch aus
„Unsere Touren mit dem Weihnachtsmann sind traditionell immer sehr beliebt“, berichtet Scharping. Sein Stellvertreter Knut Wiese hatte im Büro im Alten Bahnhof an der Bahnstraße dann auch alle Hände voll zu tun, die Tickets zu verkaufen. Pünktlich startete der Museumszug dann mit einem lauten Pfeifsignal zu seinen Fahrten. Ein Geräusch, das die Geesthachter seit dem Sommer, als die Reparaturen an „Karoline“ begonnen hatten, vermisst hatten. „An der Lok ist nach wie vor noch einiges zu tun. Wenn man so eine alte Technik auseinanderbaut, muss man natürlich ordentlich arbeiten, um auch alles wieder dicht zu bekommen. Wir hatten dabei eine vernünftige Firma an unserer Seite, aber auch viel in Eigenleistung zu erledigen“, so Scharping.
„Dornröschen“ will nächstes Jahr erwachen
Im Lokschuppen an der Dünenstraße fühlte sich die zweite Dampflok des Vereins mit dem Namen „Dornröschen“ deshalb wohl vernachlässigt. Die Lok wird im kommenden Jahr 100 Jahre alt und sollte dann eigentlich wieder fahren. Doch daraus wird wahrscheinlich nichts. Scharping: „Der laufende Betrieb hat Vorrang und da liegt einfach zu viel an.“ Wer mit anpacken möchte, etwas handwerkliches Geschick hat und auch nicht vor dreckigen Fingern zurückschreckt, darf sich gern ab dem 6. Januar immer sonnabends ab 10 Uhr im Lokschuppen melden.
2018 startet der Museumszug wie üblich am Karfreitag (30. März) in die neue Saison. Weitere Fahrten stehen dann am 31. März, 19. und 20. Mai, 7. und 8. Juli, 8. und 9. September, 6. und 7. Oktober sowie 22. und 23. Dezember auf dem Programm. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.geesthachter-eisen bahn.de. Dort erfährt man auch alles, um Sonderzüge zu buchen.
1975 hatten Eisenbahnfans in Geesthacht die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn (AGE) gegründet. 1976 fuhr erstmals ein Sonderzug auf der alten Bahnstrecke der Bergedorf-Geesthachter-Eisenbahn (BGE) nach Bergedorf, 1977 dann sogar erstmals eine Dampflok. Das war damals „Dornröschen“, die jetzt im Lokschuppen an der Dünenstraße ihr Dasein fristet und im Zuge einer umfassenden Sanierung auf das Ende ihres Schlafs hofft. Seit 1981 steht „Karoline“ in Diensten der AGE. Sie zieht die teilweise unter Denkmalschutz stehenden Waggons, die teils früher für die BGE im Einsatz waren.