Geesthacht. Hafencity Wände von Tiefgaragen-Zufahrt versperren Sicht auf Fuß- und Radweg

Eine Gefahrenstelle für Radfahrer und Fußgänger sehen die Grünen an der Steinstraße entstehen. Dort baut das Unternehmen „Exklusiv Wohnbau Hamburg GmbH“ drei Mehrfamilienhäuser mit 28 Eigentumswohnungen. Ein Ende der Bautätigkeiten zeichnet sich ab – und offenbart: Die Rampe der Tiefgarage mündet direkt in den Geh- und Radweg. Und das ist in diesem Bereich Deutschlands beliebtester Radweg, der Elberadweg.

„Das ist vielleicht nicht ganz so glücklich gelöst, aber es verstößt nicht gegen Gesetze und ist damit bauaufsichtlich unbedenklich“, sagt Andreas Pagel, der Leiter der städtischen Bauaufsicht.

Gerhard Boll (Grüne), Vorsitzender des Planungsausschusses, kritisiert diese bauliche Umsetzung hingegen. „Das Projekt wurde uns im Planungsausschuss leider nicht zur Beratung vorgelegt, sonst wären wir da sicher drüber gestolpert“, sagt Boll. „Das mag vielleicht geltendes Recht sein, aber es ist eine unglaubliche neue Gefahrenstelle für Radfahrer, dabei wollen wir doch gerade den Radverkehr fördern.“ Die schmale Rampe, die nur Platz für ein Auto bietet, ist beiderseits mit einer fast einen Meter hohen Betonmauer eingefasst, die den Blick der Autofahrer nach rechts und links einschränkt. Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis an dieser Stelle ein Radfahrer von einem ausfahrenden Auto auf die Steinstraße geschoben wird, befürchtet Gerhard Boll. Der Grünen-Politiker will jetzt das Ordnungsamt einschalten und prüfen lassen, wie die Situation entschärft werden könnte.

Der städtische Planungsausschuss tagt heute bei der letzten Sitzung 2018 unter anderem auch zu diesem Thema. Beginn ist um 18 Uhr im Ratssaal (Rathaus, Markt 15).