Geesthacht. AusBaupläne Alle Parteien einig – Über Ausbauvariante wird wahrscheinlich im Oktober entschieden

Die Linden, die die Straße Am Spakenberg beiderseits säumen, werden wohl auch in Zukunft die Anwohner erfreuen. Bei der Vorstellung der Pläne zu Sanierung und Ausbau der Oberstadtstraße signalisierten Politiker aller Parteien der Ratsversammlung, dass der Erhalt der Allee für sie oberste Priorität hat. Wie berichtet, hatte die Verwaltung geplant, eine der beiden Baumreihen zu fällen, um einen neuen Fußweg und eine Fahrbahn anzulegen, auf der sich auch Lastwagen begegnen können – laut Anliegern eine unverhältnismäßige Planung.

Nach dem Protest der Anwohner gegen die Fällung erarbeitete das von der Stadt mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro Alternativen. Darunter eine Ausweichspur, für die drei Bäume gefällt werden müssten, oder eine Ampel, der ein Baum zum Opfer fiele. „Ich sehe nicht, dass wir da eine Ausweichbucht bräuchten, das wäre dann doch eher etwas für den Richtweg“, erklärte Werner Flindt von der SPD.

Der Richtweg ist eine Bundesstraße, die ständig zugeparkt ist. Am Spakenberg fahren zum Großteil nur Anwohner und der Lieferverkehr für den Albenverlag sowie alle 30 Minuten ein Linienbus.

„Ich habe dort mal die Fahrzeuge gezählt und komme nach zehn Stunden im Schnitt auf 4,9 Laster oder Busse pro Stunde. Begegnet sind die sich nicht“, berichtete Anwohner Dieter Zander im Ausschuss für Bau und Verkehr. „Jeder, der dort fährt, kann den engen Bereich der Allee von beiden Seiten gut einsehen. Das regelt sich doch von selbst“, sagte Gerhard Boll von den Grünen. „Der Spakenberg ist einfach schön, wir sollten es mit einer Beschilderung versuchen“, sagte Thomas Markwart von der CDU. Auch FDP und Linke sprachen sich für den Erhalt der Allee aus.

Doch der zuständige Ingenieur Robert Bergmann vom Planungsbüro Sweco in Winsen würde eigentlich viel lieber nach dem gültigen Regelwerk bauen. Und dafür müsste die Allee fallen. Auch einen Gehweg im Bereich zwischen Am Hang und Beim Schackendiek lehnt er ab. Dann wäre die Fahrbahn für einen Müllwagen zu schmal, außerdem würde der Gehweg nicht vorhandene Sicherheit nur vortäuschen. Unklar ist noch, ob ein 150 Meter langer Staukanal für Regenwasser, der in der Fahrbahn Höhe St.-Petri-Kirche geplant ist, unter den Parkplatz der Kirche verlegt werden könnte. Das würde ebenfalls Baumfällungen vermeiden, hängt aber am Votum der Kirche.

„Für uns ist wichtig, dass wir jetzt eine Entscheidung zur Ausbauvariante bekommen, um die Planung fortführen zu können“, sagte Bergmann an die Ausschussmitglieder gerichtet. Die werden sich jetzt aber zunächst mit ihren Fraktionen beraten. Wahrscheinlich am 12. Oktober, wenn der Ausschuss sich wieder trifft, soll eine Entscheidung fallen.

„Wir nehmen uns jetzt die Zeit, die nötig ist“, versicherte Bauamtsleiter Peter Junge, dass Anregungen und Kritik der Anlieger berücksichtigt werden. Ein Baubeginn noch in diesem Jahr wäre damit vom Tisch, im Winter anzufangen, würde ebenfalls wenig Sinn machen. Allerdings: Die Bauzeit für die gerade 800 Meter lange Straße soll fast drei Jahre betragen.