Geesthacht. Geesthacht. Das Grundstück wird als Tor zur Innenstadt gesehen: Wie der „Zillmann-Park“ nach neusten Plänen aussehen soll, stößt aber auf Kritik.

Alles auf Anfang: Statt einer 2016 präsentierten geschwungenen Fassade, die sich am Straßenverlauf orientiert, soll auf dem Zillmann-Grundstück an der Geesthachter Straße jetzt ein kastenförmiger Bau mit 80 Meter Straßenfront entstehen. Und auch das bereits präsentierte abgestufte Staffelgeschoss scheint passé. Stattdessen planen die Investoren fünf Vollgeschosse.

Der überarbeitete Bebauungsentwurf erntete jetzt massive Kritik im Planungsausschuss, der das Bauvorhaben genehmigen muss. Für
die Bebauung der Fläche, auf dem noch das geschlossene Skoda-Autohaus steht, müsste der Bebauungsplan nämlich geändert werden – und das geht nur durch politisches Votum. Erlaubt sind laut Bebauungsplan aktuell nur zwei Geschosse.

Investor und Planer sollen nachbessern

„So bitte schön nicht“, kritisierte der Ausschussvorsitzende Gerhard Boll (Grüne). „Ein guter Architekt sollte auch eine Fassade designen können und nicht nur Schublade 16 für einen Standardentwurf aufziehen. Nur wie in Bergedorf zu bauen, ist mir zu wenig“, konkretisierte Boll mit Hinweis auf die in Bergedorf im Bahnhofsumfeld entstehenden Gebäude. „Wir akzeptieren hier nicht jede Art von Planung“, wandte sich auch Petra Burmeister (SPD) deutlich an Investoren und Planer.

Projektentwickler Knut Boockhoff versuchte indes, die Politiker zu beschwichtigen. Die vorgestellten Pläne sollten nur grundsätzlich die Gebäudehöhe verdeutlichen. „Wir werden die genaue Aufteilung noch zeigen, wenn wir im Verfahren in die nächste Runde gehen“, so Boockhoff: „Wir nehmen die Kritik mit und werden daran arbeiten.“

77 Wohnungen auf fünf Geschossen

Nach dem Aus für das Autohaus der Familie Zillmann 2015 soll das Gelände neu bebaut werden. 2016 wurden dazu erste Ideen gezeigt. Geplant sind aktuell 77 Wohnungen für betreutes Wohnen, ein Servicebereich und Gemeinschaftsräume für den Dienstleister, eine Arztpraxis, eine Tiefgarage mit 51 Stellplätzen und ein Einzelhandelsbereich. Letztgenannter soll den Abriss des bisherigen Discounters Penny kompensieren. Welcher Supermarkt im neuen Gebäudekomplex einziehen wird, ist noch unklar. Es gebe mehrere Interessenten, so Boockhoff.

Eigentlich waren zwei Bauabschnitte geplant: Zuerst sollte eine neue Einzelhandelsfläche realisiert und dann der alte Markt abgerissen werden. Diese Pläne wurden inzwischen umgedreht. Es gibt zwar weiterhin zwei Bauabschnitte, allerdings wird erst im zweiten Abschnitt der neue Markt gebaut, nach dem Abriss des bestehenden – die Menschen aus dem Viertel müssen zwischenzeitlich auf ihre Einkaufsgelegenheit verzichten. Auf einen in den Innenhof abzweigenden Gebäudeteil wollen die Investoren nach jetziger Planung verzichten. Die Bewohner erhalten dadurch mehr Gartenfläche.

Weil der Bebauungsplan auf das Objekt zugeschnitten werden muss, hat die Stadt ein entsprechendes Druckmittel, um die Investoren auf den gewünschten Kurs zu bringen. Diese müssen jetzt nachbessern, bevor sich die Politik erneut mit den Plänen befasst.