Geesthacht. Beratung über ein öffentliches WC an der Nelkenstraße – Anlage reinigt sich nach jeder Benutzung selbst

Braucht Geesthacht im Bereich der Fußgängerzone eine öffentliche Toilette? Und darf diese etwa 170 000 Euro kosten? Über diese Fragen wird am Donnerstag, 8. Juni, der Bauausschuss im Ratssaal (18 Uhr) beraten. Damit einhergehen würden jährliche Unterhaltungskosten von etwa 15 000 Euro für Reinigung und Wartung.

Bereits seit 2014 wird immer wieder über das Thema öffentliche WC-Anlage debattiert. Zuletzt brachten die Grünen es im März in der Ratsversammlung ein, dies verwies es in den Ausschuss.

Andreas Schröder, Leiter der Tiefbauabteilung, hat für den Fachausschuss nun dazu eine Vorlage ausgearbeitet. „Da eine ausreichende Toilettennutzung im privaten Geschäftsbereich nicht sichergestellt werden kann, ist die Verwaltung aufgefordert, eine öffentliche Toilette zu planen“, schreibt Schröder.

Die Verwaltung favorisiert eine sogenannte Unisextoilette. Das heißt, für alle Nutzer gibt es nur einen Raum, der allerdings umfangreich ausgestattet ist. „Zusätzlich werden alle hygienisch relevanten Teile wie Toilette, Waschbecken, Rückwand der Toilette und der Fußboden nach jeder Nutzung automatisch gereinigt“, erklärt Schröder. Im Zuge der Umgestaltung des Zentralparkplatzes an der Nelkenstraße könnte die Toilette dort gebaut werden.

In der Ratsversammlung hatte Sven Minge (CDU) den Vandalismusschutz angesprochen. Auch darüber hat sich die Stadt Gedanken gemacht, so soll sich die Tür nur gegen eine Gebühr (50 Cent bis ein Euro) öffnen. Zudem würde auch nur eine zeitlich befristete Nutzung möglich sein, was schlafen und lagern innerhalb des Toilettenraums verhindern würde.

Bisher hat die Verwaltung mit einem Hersteller gesprochen. Sollte ein Bau beschlossen werden, würde man eine Preisumfrage durchführen, so Schröder. Die Technik des WCs ist so komplex, dass auch eine Fernüberwachung bei Störungen möglich ist. Eine Reinigungskraft könnte ein- oder zweimal pro Woche nach dem Rechten sehen und Papier oder Seife auffüllen. Zu den Kosten von 170 000 Euro für die Toilettenanlage würden für Wartung und Reinigung jährlich etwa 15 000 Euro hinzu kommen.

In Geesthacht gibt es vier öffentliche, städtische Toiletten: Am Rathaus, am Elbkantinchen, am ZOB sowie am Menzer-Werft-Platz. Für die Bewirtschaftung der Gebäude zahlt die Stadt nach eigenen Angaben 8000 Euro jährlich. Dazu kommen noch die Reinigungskosten – außer beim Elbkantinchen, das die Reinigung selbst übernimmt.