Geesthacht. Geesthacht. Zwölf Bonuspartner fanden sich binnen acht Wochen. Netzwerk-Chefin lobt vorbildliche Akquise der Geesthachter.

Vom Musikschul-Kursus über den Theater-Besuch bis zur Hotel-Übernachtung: Mit der Ehrenamtskarte des Landes stehen aktuell 4900 freiwillig engagierten Menschen in Schleswig-Holstein vergünstigte Angebote von 150 Bonuspartnern offen – allein zwölf dieser öffentlichen und privaten Partner finden sich in und um Geesthacht. Susanne Böttger, Leiterin des Ehrenamt-Netzwerks in Kiel, sprach gestern von einer „Explosion“ in der Elbestadt: „Das soll eine andere Region erstmal nachmachen.“

Diskussion begann vor vier Jahren

Dieses Lob beschließt eine Diskussion, die vor knapp vier Jahren begann. Damals brachten die Grünen in der Ratsversammlung einen Antrag ein, eine eigene Geesthacht-Karte zu etablieren, konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Die Politik entschied sich für die Einführung der landesweiten Karte, die jedoch scheiterte – es fehlte ein lokaler Ansprechpartner.

Seit März ist das nun anders: Seitdem arbeitet Carolin Kühnelt als Projektkoordinatorin für die Freiwilligenagentur im Oberstadttreff. Ihre Stelle wird für vier Jahre durch das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus finanziert. Kühnelt warb als Partner unter anderem die Bürgerbühne, die Tanzgiesellschaft, den Golfclub Escheburg und die Volkshochschule. „Ich freue mich, dass sie alle diese tolle Aktion unterstützen“, sagte Bürgermeister Olaf Schulze. Es fehle noch das Freizeitbad – darüber würden die Gesellschafter beraten.

„Ein schöner zusätzlicher Anreiz“

Zu den ersten Karteninhabern gehört Gisela Ahlborn von den Lesefreu(n)den der Stadtbücherei. Sie freut sich über die Neuerung: „Ich hätte mich zwar auch engagiert, wenn es die Karte nicht gäbe, aber es ist ein schöner zusätzlicher Anreiz.“ Manfred Soltau (Computer-Club Oberstadttreff) bestätigt das: „Das kann dazu führen, dass sich mehr Menschen engagieren.“ Darauf setzt auch Thomas Vagedes, Leiter des Oberstadttreffs und der Freiwilligenagentur. „Laut unserer Hochrechnung könnten 200 von etwa 600 Ehrenamtlichen in Geesthacht von der Karte profitieren.“ Ziel sei es, bis Ende des Jahres 40 Bonuspartner zu haben. Dazu diskutiert die Politik über eine Ehrung für Freiwillige. Die Stadtverwaltung soll einen Preis – ähnlich der „Rufer“-Figur in Lauenburg – erarbeiten lassen.

Das sind die Voraussetzungen

Wer sich für die Karte interessiert, muss 16 Jahre alt sein, sich seit zwei Jahren drei Stunden pro Woche ehrenamtlich in einer gemeinnützigen Organisation in Schleswig-Holstein engagieren und darf dafür nicht mehr als eine Entschädigung (wie Fahrtkosten) erhalten. Informationen und Anmeldemöglichkeiten bei Carolin Kühnelt unter Tel. (0 41 52) 83 86 65 oder auf www.ehrenamtskarte.de .