Geesthacht. Graffiti an Busbahnhof, Eichweg und Sky-Center – Beobachter sollen Notruf wählen
In knalligem Rot und kräftigem Blau haben Unbekannte in den vergangenen Tagen scheinbar halb Geesthacht besprüht. In vielen Straßen finden sich zurzeit neue Farbschmierereien. Diese sind allerdings so schlecht, dass die Polizei Probleme hat, sie ihren Urhebern zuzuordnen. „Es ist kaum etwas zu erkennen. Eigentlich haben diese Aktionen ja immer einen sogenannten Tag, also einen Hinweis auf den Maler. Aber hier ist nichts zu erkennen, so ein Geschmiere ist das diesmal“, berichtet Andreas Dirscherl, der Leiter des Geesthachter Polizeireviers am Markt.
Die Wände des Sky-Centers wurden ebenso beschmiert wie eine Seitentür bei der benachbarten Filiale der Modekette „Takko“. Die Informationstafel mit Stadtplan und Fahrplanhinweisen an den Bushaltestellen am Hohenhorner Weg und am Eichweg sind nicht mehr lesbar – Farbe verwehrt den Blick durch die Scheibe. Auch das Gehwegpflaster vor der Kindertagesstätte am Eichweg wurde von den Schmierern bedacht.
„Die Mitarbeiter unseres Bauhofes versuchen immer so schnell es geht, diese Schmierereien zu beseitigen, um nicht noch Nachahmer anzulocken“, erklärt Stadtsprecher Torben Heuer. „Graffiti zu entfernen ist immer ein enormer Aufwand.“ Erst am Dienstag hatte ein Trupp der Stadt Buswartehäuschen in Grünhof-Tesperhude gereinigt, jetzt muss der Bauhof in Geesthacht aktiv werden. Je nach verwendeter Farbe und betroffenem Untergrund steigen die Kosten für die Beseitigung. „Manchmal können wir die Flächen überstreichen, in anderen Fällen muss die Oberfläche gereinigt werden“, erklärt Heuer.
Die Stadtjugendpflege versucht seit einigen Jahren, mit offiziellen Spray-Aktionen die Situation zu verbessern. So wurden mit Unterstützung des Energiekonzerns Vattenfall Stromkästen bemalt, in der Tiefgarage an der Berliner Straße Flächen für Graffiti freigegeben, und am Busbahnhof an der Norderstraße zieht eine Wand, die bereits mehrfach künstlerisch gestaltet wurde, die Blicke auf sich.
Die Polizei appelliert an die Geesthachter, verdächtige Beobachtungen sofort über den Notruf 110 zu melden. Nur so könne man die Schmierer fassen, sagt Dirscherl. Wer erwischt wird, dem drohen neben einer Strafe auch Schadensersatzforderungen.