Geesthacht. Geesthacht. Ein Strategiepapier soll erarbeitet werden. Bürgermeister Olaf Schulze unterstützt die Pläne.
Die Frauen und Männer der Geesthachter Feuerwehr sind auf Zack: Wenn ihre Melder piepen, dauert es nur Minuten, bis sie von der Feuerwache am Kehrwieder ausrücken. Allerdings wächst die Stadt am Stadtrand – und diese Gebiete können nicht in der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist (zehn Minuten einschließlich Notruf) mit der geforderten Mannschaftsstärke (neun Kräfte) erreicht werden. Schlimmstenfalls könnte spätes Eintreffen Leben kosten. Die Gefahr betrifft vor allem die Neubaugebiete Finkenweg-Ost und -Nord, aber auch das Gewerbegebiet an der Mercatorstraße und den Stadtteil Besenhorst.
Feuerwehrchef plant Strategiepapier
Auf diesen seit Jahren bekannten Missstand soll jetzt reagiert werden. Eine zweite Feuerwache könnte Abhilfe schaffen. Feuerwehrchef Sven Albrecht kündigte bei der Hauptversammlung an, dass die Ortsfeuerwehr ein Strategiepapier erarbeiten werde, wie sie sich künftig den Aufgaben stellen wolle. „Wir müssen sehen, wie es mit unserer Infrastruktur aussieht und wo es besser werden muss“, so Albrecht. Die Wache am Kehrwieder platzt aus den Nähten. Die Zahl der aktiven Feuerwehrmitglieder ist seit den 1990er-Jahren um etwa die Hälfte gestiegen. Ein Fahrzeug steht in der Waschhalle, die Kinder der Löschzwerge-Gruppe müssen sich mangels eigener Räume in der Fahrzeughalle umziehen. Dort lagern auch Geräte, die bei Alarm in das Fahrzeug aus der Waschhalle geladen werden müssen.
Die Idee ist: Ein Löschfahrzeug und ein Bus könnten an einen anderen Standort ausgegliedert werden, das bringt Platz am Kehrwieder. Optimal wäre es, an dem Standort auch einen Rettungswagen zu stationieren, der schneller Hilfe in den entlegenen Gebieten und umliegenden Dörfern bieten könnte als vom Krankenhaus aus.
Vorteile gäbe es auch für Umgehungsstraße
Geeignet wäre eine Fläche im Gewerbegebiet an der Gutenbergstraße, das 2018 erschlossen werden soll. Feuerwehrleute, die im Umkreis wohnen oder arbeiten, könnten die Fahrzeuge besetzen und schneller an den Einsatzstellen in der Umgebung sein als die Kollegen vom Kehrwieder, die sie ergänzen würden. Ratzeburg hat mit zwei Standorten bereits gute Erfahrungen gemacht. Bürgermeister Olaf Schulze spricht sich für das Strategiepapier der Feuerwehr aus: „Wir müssen zusehen, dass die Feuerwehr auch bei einer wachsenden Stadt einen guten Einsatz leisten kann.“ Die neue Wache würde auch für schnelle Hilfe auf der geplanten Umgehungsstraße sorgen.