Geesthacht. Geesthacht. Die Bäckerei Zimmer hat einen neuen Chef. Denis Zimmer (32) leitet jetzt 24 Filialen mit 200 Mitarbeitern.

1978 gründete Konditor- und Bäckermeister Jörg Zimmer sein Unternehmen – nach fast 40 Jahren ist jetzt Schluss. Der 65-Jährige übergab die Geschäftsführung der Bäckerei Zimmer GmbH an seinen Sohn Denis Zimmer.

Zehn Jahre Erfahrung bringt er mit

Der 32-Jährige begann vor zehn Jahren seine kaufmännische Ausbildung in dem Familienbetrieb an der Spandauer Straße. Er durchlief seither mehrere Stationen und kennt sämtliche Bereiche – von der Produktion bis zur Logistik. Die GmbH produziert täglich rund 20 000 Brötchen, Tausende Brote verschiedener Sorten, Kuchen und Torten. Das Unternehmen verfügt aktuell über 24 Filialen zwischen Reinbek und Lüneburg, in denen es seine Produkte verkauft – allein sechs Fillialen gibt es in Geesthacht.

Gründer: „Viele Veränderungen erlebt“

Generationswechsel: Jörg Zimmer (65) übergab die Geschäfte an seinen Sohn Denis (32)
Generationswechsel: Jörg Zimmer (65) übergab die Geschäfte an seinen Sohn Denis (32) © Gregor Bator | Gregor Bator

Jörg Zimmer ist stolz darauf, dieses Unternehmen aufgebaut zu haben: „Nun kam aber der Zeitpunkt, mich aus dem Geschäft zurückzuziehen“, sagt der 65-Jährige und fügt hinzu: „Als Zehnjähriger habe ich schon in der Backstube mitgeholfen und zu Silvester die Berliner gezuckert. Seitdem habe ich viele Jahre hart gearbeitet, sämtliche Abläufe im Betrieb studiert und optimiert und dabei viele Veränderungen erlebt.“

Zimmer senior fing 1976 an, als er das Café Lohmeyer am Markt übernahm. Seither hat sich für die Bäcker in Deutschland viel verändert, die es heute immer stärker mit der Konkurrenz von billigen SB-Backshops oder Tankstellen zu tun bekommen.

Qualität zahle sich aus

Hiergegen setzt Jörg Zimmer seine Philosophie, die er seinem Sohn und der ganzen Belegschaft mitgegeben habe: „Was sich auf dem hart umkämpften Backwarenmarkt bewährt und unsere Stärke bleibt, ist die Qualität, die aus der traditionellen Herstellung resultiert.“ Die Produktion von Zimmer hat inzwischen zwar Industrieformat erreicht, dennoch werde noch täglich frischer Sauerteig angerührt, beste Mehlsorten verwendet und die Produkte frisch in die Filialen geliefert. „Nur mit der Frische, dem Geschmack und der Qualität können wir punkten, unsere Kunden vom Konsum der vorgefertigten, oft gar vorgebackenen Backwaren aus Riesenfabriken abhalten“, so Jörg Zimmer.

Kette ist Platzhirsch in Geesthacht

Dazu wuchs das Unternehmen immer weiter, um sich gegen andere Ketten durchzusetzen – und das offenbar mit Erfolg. 2013 schlossen in Geesthacht gleichzeitig vier Filialen einer Hamburger Bäckereikette, die ein Geesthachter als Franchisenehmer geführt hatte. Der Konkurrent musste damals Insolvenz anmelden.

Die Zimmer GmbH ist in Geesthacht unangefochtener Platzhirsch und wenn es nach dem Gründer Jörg Zimmer geht, wird das so bleiben. Zwar werde er seinen Sohn weiter beraten, „grundsätzlich soll aber der Betrieb ohne mich laufen“, sagt Zimmer, der jetzt viel reisen will: „Auf alle Fälle Portugal, wo ich auch künftig mit Frau und Freunden hinfahren werde, aber ich möchte auch mal nach Polen.“ Nach mehr als 40 Jahren im Gewerbe sei er froh, den Wecker nicht spätestens um 3 Uhr morgens zu hören.