Geesthacht. Starbesuch Schottischer Brennereibesitzer erzählt in Geesthacht über Boom, Geschichte und Zukunft des HochprozentigenStarbesuch Schottischer Brennereibesitzer erzählt in Geesthacht über Boom, Geschichte und Zukunft des HochprozentigenStarbesuch Schottischer Brennereibesitzer erzählt in Geesthacht über Boom, Geschichte und Zukunft des Hochprozentigen
Kai Gerullis
Geesthacht. Er ist der Superstar der Whisky-Szene. Kommt George Grant (40) zu einer seiner seltenen Verkostungen auf den Kontinent, sind die Tickets umgehend vergriffen. So auch in Geesthacht: Als der markante Schotte auf Einladung von Oliver Fries (Zigarren Fries) jetzt zum Whisky-Abend vorbeischaute, dauerte es zwei Tage – und alle xx Stühle waren reserviert. Kein Wunder. Kaum jemand sonst kann so viel über Mythen, Geschichte und Zukunft der bernsteinfarbenen Flüssigkeit erzählen, die seit Jahren insbesondere in Deutschland einen Boom erlebt, wie der Schotte, der in sechster Generation die weltbekannte Destillery Glenfarclas in den schottischen Highlands betreibt.
Vorsichtig schwenkt George Grant das kleine Glas. „Die Menschen suchen mehr und mehr nach etwas mit Tradition und Werten“, sagt Grant und steckt seine Nase vorsichtig in das Glas. 18 Jahre lagerte der Hochprozentige in Eichenfässern in den weitläufigen Lagerhäusern seines Familienbetriebes. Erst dann hat der Glenfarclas sein Aroma entfaltet. „Whisky braucht Zeit“, sagt Grant – und das gilt ebenso für die Herstellung wie für den Genuss. Und damit ist der Unternehmer, der seine Produkte mittlerweile in 100 Länder weltweit exportiert, beim Thema. „Wir denken über eine Erweiterung um zehn neue Lagerhäuser nach. Das erfordert eine lange Planung. Denn wenn wir in zehn Jahren expandieren wollen, müssen wir jetzt den Whisky dafür herstellen. Und dann gibt es kein Zurück mehr.“
65000 Fässer im Lager.
32 Mitarbeiter in der Distille und 210 in der Abfüllung.
Es braucht eine Woche die Flüssigkeit herzustellen, aber 50 Jahre bis sie reift.
„Einer der schönsten Whisky-Momente war für mich nach einem langen Tag auf der Messe. Ich stand mit guten Freunden zusammen, wir alle hatten ein Glas guten Malt in der Hand – und niemand sagte ein Wort. Whisky ist etwas sehr Persönliches.“
„Ich habe zwei Töchter. Sie sind jetzt fünf und zehn, sollen aber die Destillerie einmal übernehmen.“ Ich habe es geliebt, auf dem Destillerie-Gelände aufgewachsen zu sein. Und meine Kinder elrben das auch gerade: sie wachsen im Mitten von nichts auf, ohne schnelles Internet. Aber sie können draußen spielen, rumlaufen die Umgebung erkunden – und alles ist sicher. Gleichzeitig lernen sie das Geschäft kennen, weil alles um sie herum passiert.
Kulturunterschiede: „Aber Taiwan und der ferne Osten wachsen als Märkte gerade massiv. Dort ist aber vieles anders – man trinkt nur Whisky, während man isst.“
Drei Fragen an George Grant
„Wir haben noch einige Fässer mit Malt-Whisky, der über 100 Jahre alt ist. Und wir haben seitdem nicht viel an der Herstellung geändert. Zusätze und Färbemittel sind tabu.
„Deutschland ist unser größter Markt. Dabei ist Deutschland eigentlich nie ein großer Markt für Hochprozentiges gewesen – das sind eher Frankreich und Spanien. Natürlich auch, weil wir tolle Händler haben. Leider gibt es immer weniger Familienunternehmen. Wir sind klein und unabhängig – deshalb sind für uns auch die kleinen unabhängigen Händler vor Ort so wichtig für uns. Die Kunden schätzen wieder die Beratung. Es ist wie eine Familie. Wir vertreiben unseren Whisky in 100 Länder der Welt – und alle Großhändler mit denen wir zusammenarbeiten sind ebenfalls Familienunternehmen. Die Deutschen sind unsere treuesten Besucher bei Führungen in unserem Betrieb. Das ist allerdings ein Problem: denn am Ende der Führung beschweren sie sich immer, dass der Whisky in Schottland viel teurer ist als zu Hause. Deutschland ist so etwas wie ein Whisky-Paradies, hier sind die Steuern noch immer niedrieg. So konnte ich vor ein paar Jahren mit einem Billigflieger von Schottland nach Berlin fliegen, dort eine Flasche meines Whiskys kaufen – und ich wusste alles zusammen war immer noch billiger als hätte ich in meinem eigenen Laden eingekauft.
Whisky hat eine Geschichte. Das ist so ähnlich wie in einem gute Restaurant. Dort weiß man genau, von welchem Bauernhof das Steak kommt und wie die Kuh hieß. Beim Malt-Whisky weiß man genau, wann er hergestellt, wurde, wie lange er wo gelagert an wann er abgefüllt wurde. Wer ein bisschen Ahnung hat, kann abendfüllend über eine Flasche erzählen.
„Malt-Whisky ist cool. Das sieht man sogar schon in den aktuellen Hollywood-Filmen. Mittlerweile trinken auch 20 oder 25-jährige Single-Malt-Whisky. Das ist besonders – und der Grund ist, dass ihre Eltern Wodka getrunken haben und sie einfach anders sein wollen.“ Es gibt mehr und mehr junge Leute. Das Einkommen ist höher und die Leute haben mehr Geld zur Verfügung.
Zwölf offene Flaschen Malt zu Hause – und freut sich immer, neue Marken kennen zu lernen. Malt-Whisky-Trinker sind nicht auf eine Marke festgelegt. Und das vergrößert am Ende unseren Erfolg – denn je mehr Marken es gibt, um so mehr Leute interessieren sich für Whisky. Und dadurch interessieren sich mehr und mehr
Sie besuchen Messen und Verkostungen auf der ganzen Welt. Haben sich die Trinkgewohnheiten in den letzten Jahren verändert? „Definitiv. Die Menschen trinken weniger Alkohol, dafür aber besseren Alkohol. Es geht heute immer mehr um Genuss statt um zu saufen. Wer heute ausgeht, entscheidet sich immer öfter zwei Gläser guten alten Whisky zu trinken als zehn Gläser Schnapps. Das sehe ich mittlerweile auf der ganzen Welt. Auch das Thema Alkohol und Autofahren spielt überall eine große Rolle – besonders in Frankreich und Spanien ist das ein Thema.
Ist Malt-Whisky eine Männer-Domäne? „Nein. Nicht mehr. Ich sehe immer mehr Frauen, die sich für Whisky interessieren. Und das ist auch gut so: Sie sind offener, stellen bessere Fragen – und ihre Nasen und Geschmacksnerven sind zehnmal so gut wie die von Männern. Insofern sind Frauen eigentlich die besseren Whisky-Trinker. Nur in Deutschland trauen sie sich bei den Verkostungen oft nicht, Fragen zu stellen. Das ist schade.“
Brexit: „Wir fürchten uns vor den Unwägbarkeiten, die der Brexit mitbringt. Ich glaube, diese Entscheidung war eine der dümmsten, für die sich jemals eine Mehrheit gefunden hat. Es ist ein Desaster. Wir verkaufen über 90 Prozent unseres Whiskys innerhalb der EU. Ich weiß einfach nicht, wie sehr das ganze uns trifft. Aber ich bin sicher, dass die Deutschen weiter unseren Whisky kaufen wollen – und wir weiter die Deutschen Autos. So wird es hoffentlich einen Weg geben. Es muss weiter geben. Und wir alle sind zusammen stärker.
Welche Zukunkft: Die Dinge, die in der Tabakindustrie aktuell zu beoabachten sind, erreichen uns in der Regel ein paar Jahre später auch. Ich denke, auch wir werden gesundheitswarnungen auf die Flaschen drucken. Ich denke die Käufer wollen weiter den original Geschmack genießen. Deshalb wird sich am Produkt nicht viel verändern. Allerdings sind in den vergangenen Jahren knapp 30 neue Destillerien an den Start gegangen – das ist eine Zumnahme von 30 Prozent. Auch die werden nach Nieschen für sich im Markt suchen.
Er ist der Superstar der Whisky-Szene. Fliegt George Grant (40) zu einer seiner seltenen Verkostungen auf den Kontinent, sind die Tickets umgehend vergriffen. So auch in Geesthacht: Als der markante Schotte nun auf Einladung von Oliver Fries (Zigarren Fries) zum Whisky-Abend an der Elbe vorbeischaute, dauerte es nur Tage – und alle 50 Stühle waren verbindlich reserviert. Kein Wunder. Grant, der in sechster Generation die weltbekannte Glenfarclas Brennerei in den Schottischen Highlands betreibt, kann so viel über Mythen, Geschichte und auch die Zukunft der bernsteinfarbenen Flüssigkeit erzählen wie kaum jemand sonst.
65 000 Fässer wartenin den Lagerhäusern
Vorsichtig schwenkt George Grant das kleine Glas. Die Spirituose ist immerhin 50 Jahre alt – und verdient Respekt, wie er betont. „Die Menschen suchen mehr und mehr nach etwas mit Tradition und Werten“, sagt Grant und steckt seine Nase vorsichtig in das Glas. Das sei ein Grund, warum Single Malt Whisky seit gut zehn Jahren einen gigantischen Nachfrageboom erlebt.
Dabei sind zehn Jahre für einen Whisky-Hersteller quasi nichts. Denn der gute Tropfen braucht Zeit, wie der Gast aus Schottland betont. Mitunter lagert ein Single Malt Jahrzehnte im Eichenfass, bevor er endlich in die Flasche darf. 65 000 Fässer lagern derzeit in Grants Brennerei, einige seit über 100 Jahren. „Wir denken über eine Erweiterung um zehn neue Lagerhäuser nach“, sagt der Chef des Traditionsbetriebs. Doch das ist bei einem Langzeitprodukt gar nicht so einfach. „Denn wenn wir in zehn Jahren expandieren wollen, müssen wir jetzt den Whisky dafür herstellen.“ Ohne Zeit geht eben nichts. „Bei uns kann man praktisch den 32 Mitarbeitern beim Warten zuschauen“, erzählt Grant und lacht in einer besonders mitreißenden Art. Und schon bevor der erste Tropfen in den Brennblasen destilliert wird, steckt jahrelange Arbeit in dem Getränk. Denn gelagert wird Whisky ausschließlich in Eichenfässern in denen vorher spanischer Sherry mindestens sechs Jahre seine Geschmacksnote entfalten durfte. Doch Sherry wird derzeit kaum gefragt – so wird der Inhalt zur Überraschung der Geesthachter Zuhörer einfach weggekippt, um Platz für den Whisky zu machen. Es geht nur um das Fass.
Bei aller Tradition und Romantik ist Single Malt allerdings auch ein knallhartes Geschäft geworden. Beflügelt durch den Boom haben die großen Konzerne immer mehr Brennereien in Schottland aufgekauft. Für die Familienbetriebe wird es schwieriger. „Deutschland ist unser größter Markt. Dabei ist Deutschland eigentlich nie ein großer Markt für Hochprozentiges gewesen“, erzählt Grant – und lobt dafür vor allem die kleinen Händler vor Ort. „Es ist wie eine Familie. Wir vertreiben unseren Whisky in 100 Länder der Welt – und alle Großhändler mit denen wir zusammenarbeiten sind ebenfalls Familienunternehmen.“
Die Deutschen seien auch in Schottland immer wieder die treuesten Besucher bei Führungen durch die Brennerei. „Das ist allerdings ein Problem: Denn am Ende der Führung beschweren sie sich immer, dass der Whisky in Schottland viel teurer ist als zu Hause“, so Grant. „Deutschland ist so etwas wie ein Whisky-Paradies, hier sind die Steuern noch immer niedrig.“ Noch vor ein paar Jahren konnte Grant per Billigflieger von Schottland nach Berlin fliegen, dort eine Flasche seines Whiskys kaufen – und alles zusammen war immer noch billiger als der schottische Spirituosenhandel.
Seit 1865 brennt die Familie Grant mittlerweile Whisky in den schottischen Highlands. Und das soll noch lange so bleiben, wie George Grant beton: „Ich habe zwei Töchter. Sie sind jetzt fünf und zehn, sollen aber den Betrieb einmal übernehmen.“ Er habe es geliebt, auf dem Destillerie-Gelände seine Kindheit zu erleben. „Und meine Kinder erleben das auch gerade: sie wachsen im Mitten vom Nichts auf, ohne schnelles Internet. Aber sie können draußen spielen, rumlaufen die Umgebung erkunden – und alles ist sicher. Gleichzeitig lernen sie das Geschäft kennen, weil alles um sie herum passiert.
30 neue Brennereien in Schottland eröffnet
Welche Zukunft ein Produkt wie Single Malt hat, darüber kann George Grant nur spekulieren. „Die Veränderungen, die in der Tabakindustrie aktuell zu beobachten sind, erreichen uns in der Regel ein paar Jahre später auch. Ich denke, auch wir müssen irgendwann Gesundheitswarnungen auf die Flaschen drucken“, sagt der Schotte. „Ich bin aber sicher, die Käufer wollen weiter den original Geschmack genießen. Deshalb wird sich am Produkt nicht viel verändern.“ Allerdings seien in den vergangenen Jahren in Schottland 30 neue Destillerien an den Start gegangen – eine Zunahme von 30 Prozent. Diese werden nach Nischen im Markt suchen.
Angesprochen, auf seinen schönsten Whisky-Moment hat Grant in Geesthacht übrigens eine einfache Erklärung: „Einer der schönsten Whisky-Momente war für mich nach einem langen Tag auf der Messe. Ich stand mit Freunden zusammen, wir alle hatten ein Glas Malt in der Hand – und niemand sagte ein Wort. Whisky ist halt etwas sehr Persönliches.“
Kai Gerullis
Geesthacht. Er ist der Superstar der Whisky-Szene. Kommt George Grant (40) zu einer seiner seltenen Verkostungen auf den Kontinent, sind die Tickets umgehend vergriffen. So auch in Geesthacht: Als der markante Schotte auf Einladung von Oliver Fries (Zigarren Fries) jetzt zum Whisky-Abend vorbeischaute, dauerte es zwei Tage – und alle xx Stühle waren reserviert. Kein Wunder. Kaum jemand sonst kann so viel über Mythen, Geschichte und Zukunft der bernsteinfarbenen Flüssigkeit erzählen, die seit Jahren insbesondere in Deutschland einen Boom erlebt, wie der Schotte, der in sechster Generation die weltbekannte Destillery Glenfarclas in den schottischen Highlands betreibt.
Vorsichtig schwenkt George Grant das kleine Glas. „Die Menschen suchen mehr und mehr nach etwas mit Tradition und Werten“, sagt Grant und steckt seine Nase vorsichtig in das Glas. 18 Jahre lagerte der Hochprozentige in Eichenfässern in den weitläufigen Lagerhäusern seines Familienbetriebes. Erst dann hat der Glenfarclas sein Aroma entfaltet. „Whisky braucht Zeit“, sagt Grant – und das gilt ebenso für die Herstellung wie für den Genuss. Und damit ist der Unternehmer, der seine Produkte mittlerweile in 100 Länder weltweit exportiert, beim Thema. „Wir denken über eine Erweiterung um zehn neue Lagerhäuser nach. Das erfordert eine lange Planung. Denn wenn wir in zehn Jahren expandieren wollen, müssen wir jetzt den Whisky dafür herstellen. Und dann gibt es kein Zurück mehr.“
65000 Fässer im Lager.
32 Mitarbeiter in der Distille und 210 in der Abfüllung.
Es braucht eine Woche die Flüssigkeit herzustellen, aber 50 Jahre bis sie reift.
„Einer der schönsten Whisky-Momente war für mich nach einem langen Tag auf der Messe. Ich stand mit guten Freunden zusammen, wir alle hatten ein Glas guten Malt in der Hand – und niemand sagte ein Wort. Whisky ist etwas sehr Persönliches.“
„Ich habe zwei Töchter. Sie sind jetzt fünf und zehn, sollen aber die Destillerie einmal übernehmen.“ Ich habe es geliebt, auf dem Destillerie-Gelände aufgewachsen zu sein. Und meine Kinder elrben das auch gerade: sie wachsen im Mitten von nichts auf, ohne schnelles Internet. Aber sie können draußen spielen, rumlaufen die Umgebung erkunden – und alles ist sicher. Gleichzeitig lernen sie das Geschäft kennen, weil alles um sie herum passiert.
Kulturunterschiede: „Aber Taiwan und der ferne Osten wachsen als Märkte gerade massiv. Dort ist aber vieles anders – man trinkt nur Whisky, während man isst.“
Drei Fragen an George Grant
„Wir haben noch einige Fässer mit Malt-Whisky, der über 100 Jahre alt ist. Und wir haben seitdem nicht viel an der Herstellung geändert. Zusätze und Färbemittel sind tabu.
„Deutschland ist unser größter Markt. Dabei ist Deutschland eigentlich nie ein großer Markt für Hochprozentiges gewesen – das sind eher Frankreich und Spanien. Natürlich auch, weil wir tolle Händler haben. Leider gibt es immer weniger Familienunternehmen. Wir sind klein und unabhängig – deshalb sind für uns auch die kleinen unabhängigen Händler vor Ort so wichtig für uns. Die Kunden schätzen wieder die Beratung. Es ist wie eine Familie. Wir vertreiben unseren Whisky in 100 Länder der Welt – und alle Großhändler mit denen wir zusammenarbeiten sind ebenfalls Familienunternehmen. Die Deutschen sind unsere treuesten Besucher bei Führungen in unserem Betrieb. Das ist allerdings ein Problem: denn am Ende der Führung beschweren sie sich immer, dass der Whisky in Schottland viel teurer ist als zu Hause. Deutschland ist so etwas wie ein Whisky-Paradies, hier sind die Steuern noch immer niedrieg. So konnte ich vor ein paar Jahren mit einem Billigflieger von Schottland nach Berlin fliegen, dort eine Flasche meines Whiskys kaufen – und ich wusste alles zusammen war immer noch billiger als hätte ich in meinem eigenen Laden eingekauft.
Whisky hat eine Geschichte. Das ist so ähnlich wie in einem gute Restaurant. Dort weiß man genau, von welchem Bauernhof das Steak kommt und wie die Kuh hieß. Beim Malt-Whisky weiß man genau, wann er hergestellt, wurde, wie lange er wo gelagert an wann er abgefüllt wurde. Wer ein bisschen Ahnung hat, kann abendfüllend über eine Flasche erzählen.
„Malt-Whisky ist cool. Das sieht man sogar schon in den aktuellen Hollywood-Filmen. Mittlerweile trinken auch 20 oder 25-jährige Single-Malt-Whisky. Das ist besonders – und der Grund ist, dass ihre Eltern Wodka getrunken haben und sie einfach anders sein wollen.“ Es gibt mehr und mehr junge Leute. Das Einkommen ist höher und die Leute haben mehr Geld zur Verfügung.
Zwölf offene Flaschen Malt zu Hause – und freut sich immer, neue Marken kennen zu lernen. Malt-Whisky-Trinker sind nicht auf eine Marke festgelegt. Und das vergrößert am Ende unseren Erfolg – denn je mehr Marken es gibt, um so mehr Leute interessieren sich für Whisky. Und dadurch interessieren sich mehr und mehr
Sie besuchen Messen und Verkostungen auf der ganzen Welt. Haben sich die Trinkgewohnheiten in den letzten Jahren verändert? „Definitiv. Die Menschen trinken weniger Alkohol, dafür aber besseren Alkohol. Es geht heute immer mehr um Genuss statt um zu saufen. Wer heute ausgeht, entscheidet sich immer öfter zwei Gläser guten alten Whisky zu trinken als zehn Gläser Schnapps. Das sehe ich mittlerweile auf der ganzen Welt. Auch das Thema Alkohol und Autofahren spielt überall eine große Rolle – besonders in Frankreich und Spanien ist das ein Thema.
Ist Malt-Whisky eine Männer-Domäne? „Nein. Nicht mehr. Ich sehe immer mehr Frauen, die sich für Whisky interessieren. Und das ist auch gut so: Sie sind offener, stellen bessere Fragen – und ihre Nasen und Geschmacksnerven sind zehnmal so gut wie die von Männern. Insofern sind Frauen eigentlich die besseren Whisky-Trinker. Nur in Deutschland trauen sie sich bei den Verkostungen oft nicht, Fragen zu stellen. Das ist schade.“
Brexit: „Wir fürchten uns vor den Unwägbarkeiten, die der Brexit mitbringt. Ich glaube, diese Entscheidung war eine der dümmsten, für die sich jemals eine Mehrheit gefunden hat. Es ist ein Desaster. Wir verkaufen über 90 Prozent unseres Whiskys innerhalb der EU. Ich weiß einfach nicht, wie sehr das ganze uns trifft. Aber ich bin sicher, dass die Deutschen weiter unseren Whisky kaufen wollen – und wir weiter die Deutschen Autos. So wird es hoffentlich einen Weg geben. Es muss weiter geben. Und wir alle sind zusammen stärker.
Welche Zukunkft: Die Dinge, die in der Tabakindustrie aktuell zu beoabachten sind, erreichen uns in der Regel ein paar Jahre später auch. Ich denke, auch wir werden gesundheitswarnungen auf die Flaschen drucken. Ich denke die Käufer wollen weiter den original Geschmack genießen. Deshalb wird sich am Produkt nicht viel verändern. Allerdings sind in den vergangenen Jahren knapp 30 neue Destillerien an den Start gegangen – das ist eine Zumnahme von 30 Prozent. Auch die werden nach Nieschen für sich im Markt suchen.
bz/LL: Mr. Grant, Sie besuchen Messen und Whisky-Verkostungen auf der ganzen Welt. Haben sich die Trinkgewohnheiten in den letzten Jahren verändert?
George Grant: „Definitiv. Die Menschen trinken weniger Alkohol, dafür aber besseren. Es geht immer mehr um Genuss, statt um zu saufen. Wer heute ausgeht, entscheidet sich oftmals für ein bis zwei Gläser guten alten Whisky als für zehn Gläser Schnaps. Dieses Phänomen sehe ich mittlerweile auf der ganzen Welt. Auch das Thema Alkohol und Autofahren spielt überall eine große Rolle – besonders in Frankreich und Spanien.
Ist Malt-Whisky eigentlich eine Männer-Domäne?
„Nein. Nicht mehr. Ich sehe immer mehr Frauen, die sich für Whisky interessieren. Und das ist auch gut so: Sie sind offener, stellen bessere Fragen – und ihre Nasen und Geschmacksnerven sind zehnmal so gut wie die von Männern. Insofern sind Frauen eigentlich die besseren Whisky-Trinker. Nur in Deutschland trauen sie sich bei den Verkostungen oft noch nicht, Fragen zu stellen. Das ist schade.“
Wird der Brexit Einfluss auf die Schottische Whisky-Industrie haben?
„Wir fürchten uns durchaus vor den Unwägbarkeiten, die der Brexit mitbringt. Ich glaube, diese Entscheidung war eine der dümmsten, für die sich jemals eine Mehrheit gefunden hat. Wir verkaufen über 90 Prozent unseres Whiskys innerhalb der EU. Aber ich bin sicher, dass die Deutschen weiter unseren Whisky kaufen wollen – und wir weiter die deutschen Autos. So wird es hoffentlich einen Weg geben. Schließlich sind wir alle zusammen stärker.“