Geesthacht. Geesthacht. Eigentlich sollten Ende 2016 schon die ersten Kinder in der Kita Zauberberg spielen. Deren Einzug verzögert sich nun aber.

Schlechte Nachrichten für Geesthachter Familien: Die erhoffte Entspannung im Bereich Kinderbetreuung bleibt vorerst aus. Denn die Eröffnung der Kindertagesstätte Zauberberg wird sich weiter verzögern. Voraussichtlich erst Anfang 2018 wird der geplante Komplex an der Johannes-Ritter-Straße voll nutzbar sein – eigentlich sollten die ersten der 85 Kinder bereits Ende 2016 in der Einrichtung im Edmundsthal spielen. Stattdessen hat der Träger, die Agilo gGmbH, die bisher vor allem in Hamburg, in der Nordheide und Aumühle aktiv ist, vergangene Woche erst die Gewerke ausgeschrieben. Immerhin soll es ab Mai eine Übergangslösung geben.

Zeitverzögerung: Jetzt kommen Container

„Wir warten noch auf die Baugenehmigung“, begründet Geschäftsführer Ralf Inzelmann die Zeitverzögerung unter anderem mit aufwendigen Absprachen mit der unteren Naturschutzbehörde. Denn die zusätzliche Kita entsteht unter keinen einfachen Rahmenbedingungen: Ein historisches Gebäude am Waldrand nahe der Helios-Klinik muss für die neue Nutzung umgebaut und durch einen Neubau erweitert werden – ein zeitaufwendiges Unterfangen.

„Wir stellen nun zunächst Container auf dem Nachbargrundstück auf“, erklärte Inzelmann. Die ersten Jungen und Mädchen könnten am 1. Mai in die mobilen Einheiten einziehen. Etwa acht Monate lang sollen 42 Kinder in zwei Krippengruppen und einer Kindergartengruppe so betreut werden. „Wir suchen gerade Personal für die Gruppen. Da sieht es aber sehr gut aus“, betonte Inzelmann, dass ihm die Akquise künftiger Mitarbeiter fürs Edmundsthal die geringsten Sorgen bereiten.

Für 425 Kinder wurde bereits Bedarf angemeldet

Die beiden Bauabschnitte der neuen Kita würden nun parallel vorbereitet, erklärt Inzelmann: Von März bis September stehe die „Total-Sanierung“ des Altbestandes an. Der Neubau, für den bis Ende Februar zunächst das Grundstück gerodet werden müsse, soll dann spätestens bis Ende Februar 2018 stehen.

Für die Stadt bedeuten die Verzögerungen im Edmundsthal eine weitere Verschärfung der Betreuungssituation. „Bisher haben wir noch immer alle unterbekommen. Aber der Bedarf an weiteren Plätzen ist definitiv da“, sagte Torben Heuer, Pressesprecher der Verwaltung, gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. „Sobald wir neue Angebote machen, werden sie uns aus der Hand gerissen.“

Derzeit stehen 165 Krippenkinder und 260 über Dreijährige auf der Warteliste. Wobei Heuer betont: „Das sind aber alle, die für 2017 Bedarf angemeldet haben. Wie viele davon einen Platz bekommen werden und wer nicht, wissen wir heute nicht. Wir werden sicher einen Großteil dieser Familien bedienen können.“

Nach Baumaßnahmen: Engpass bei Krippe bleibt

Den Kita-Engpass will die Stadt nicht nur durch den Neubau an der Johannes-Ritter-Straße auflösen: 30 weitere Betreuungsplätze sollen durch Umstrukturierung und Umbau bestehender Kitas entstehen. Zudem ist ein zusätzlicher Neubau geplant – wo, muss noch entschieden werden. Andreas Dreyer, Fachdienstleiter Soziales, brachte vergangenes Jahr einen Neubau mit etwa 60 Plätzen auf dem ehemaligen Bauhofgelände ins Spiel. Eine Option wäre demnach ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude direkt an der Elbe.

Werden alle Vorhaben wie geplant umgesetzt, wäre vorerst das Loch im Bereich der über Dreijährigen gestopft. „Bei den unter Dreijährigen müssen wir dann noch schauen, wie sich die Einwohnerzahl und der Bedarf entwickeln“, sagte Rathaussprecher Torben Heuer.

In Geesthacht können Familien zwischen 13 Kindertagesstätten in kommunaler, kirchlicher und privater Trägerschaft wählen. Derzeit stehen 1135 Betreuungsplätze zur Verfügung. Davon sind 220 Krippenplätze (unter drei Jahre), 760 Kindergartenplätze, 20 Plätze stehen für Integrationskinder zur Verfügung. 30 Plätze bestehen im Spielkreis und 105 im Hort. Aktuell werden zudem 102 Geesthachter Kinder in auswärtigen Kindertagesstätten betreut.