Geesthacht. Drachenbootrennen Teams und Zuschauer geben alles
Es waren wieder einmal spannende Wettkämpfe, die sich die Paddler von Vereinen, Firmen oder Cliquen unter der Hafenbrücke lieferten: Ohne Frage – was beim Drachenbootrennen unserer Zeitung als ein Höhepunkt des Elbfestes mit Taktik und Armkraft geleistet wurde, sorgte für viel Spaß – auf dem Wasser und bei Tausenden Fans auf den Sitzterrassen.
Was für eine Dramatik, dachten sich die Zuschauer immer wieder: So schlugen die „Dragon Busters“ am Sonnabend im Finale der Sportteams das Boot der „Kampfdrachen“ nur um etwa zwei Meter. Nach einer Distanz von 200 Metern in knapp 52 Sekunden entschied nur ein Wimpernschlag als Abstand. Beide Teams hatten – angefeuert von ihren jeweiligen Fanclubs auf der Hafenbrücke und am Ufer – alles gegeben. Der mit dem Schriftzug „1. Platz“ gravierte und begehrte gläserne Pokal unserer Zeitung ging schließlich an die „Dragon Busters“.
Tagsüber hatte es deutlich klarere Entscheidungen und manchmal sogar heikle Situationen geben. Etwa als das Boot der Stadtverwaltung – das Team war unter dem Namen „Rathaus Piraten“ mit Bürgermeister Olaf Schulze als Kapitän am Start – die Gegner mit einer Bootslänge Vorsprung gewinnen ließ. Oder als der Steuermann, der die „Herren der Ringe“ steuern sollte, völlig vom Kurs abkam und beinahe eine Havarie mit dem anderen Drachenboot im Hafen provozierte.
Eines war jedenfalls bei allen Rennen klar: Sie begeisterten die Zuschauer am Ufer und sorgten bei den Teams für einen engen Zusammenhalt. „Das ist schon immer toll anzusehen, wenn man so eine Mannschaft trainiert und alle das erste Mal ins Boot steigen“, berichtet Rainer Kuhlmann vom Drachenbootverein „Schwarz Weiß“. Er zeigte als Trainer vorab neun Mannschaften, wie sie sich am besten auf den Wettkampf einstellen. „Da hatte ich zum Beispiel mal Mitarbeiter einer Klinik im Boot. Als ich einem Paddler dann sagte, er solle es so und so besser machen, kam nur zurück, der wäre doch der Chef. Aber der konnte sich am Pfleger mal ein Beispiel nehmen. So ist ein klasse Team zusammengewachsen“, sagt Kuhlmann.
Für Wolfgang Stapelfeldt, den langjährigen Teamkapitän der „Kampfdrachen“, war das Finale gegen die „Dragon Busters“ das letzte Rennen seiner Karriere im Drachenboot. Trotz der Pleite sinnt er nicht auf Revanche 2018 beim nächsten Elbfest. Die Mannschaft, die von sich selbst behauptet, dass das Rennen das Training sei, ist auf Siege getrimmt und wird es mit einem neuen Kapitän versuchen.
Von der Hafenbrücke und den Sitzegelegenheiten am Ufer hatten die Zuschauer den besten Blick auf die Rennen. Florian Friedrich und seine Freundin Melina Baack hatten aufgrund des guten Wetters kurzerhand einen Regenschirm dabei – um sich gegen die Sonne zu schützen. „Das ist hier unser Stammplatz, da wussten wir, was wir mitnehmen müssen“, sagte Friedrich.
Damit die Zuschauer an der Strecke bestens informiert waren, hielt Moderator André Meier per Mikrofon stets die neuesten Informationen zu den gerade startenden Teams und den Rennen bereit.
Das Team des Drachenbootvereins „Die Seeadler“ aus der Elbtalaue sorgte für die Zeitnahme und den korrekten Ablauf und half beim Ein- und Ausstieg am eigens montierten Bootssteg.
Dutzende spannende Rennen konnten die Zuschauer bei den Drachenbootrennen während des Elbfestes erleben. Jeweils in den Kategorien Sport und Fun traten die Mannschaften an – über die Einteilung in die Klasse entschied die Zeit in den Qualifikationsrennen. Am Sonnabend im Open konnten die Besatzungen der Boote frei gewählt werden, im Mixed am Sonntag mussten mindestens sechs Frauen an Bord dabei sein. Alle Teams gaben ihr Bestes, um sich einen der begehrten Pokale unserer Zeitung zu sichern.
Ergebnisse am Sonnabend im Sport: Die „Dragon Busters“ siegten im Finale gegen die „Kampfdrachen“. Den dritten Platz sicherten sich die Paddler des Teams „Schachclub Schwarz/Weiß“.
Ergebnisse am Sonnabend im
Fun: Die Boxer des VfL Geesthacht gewannen das Finale gegen die „Dragon Fighters“, den dritten Platz sicherten sich die „Fireballs“. Die beste Zeit des Tages lag bei 52 Sekunden.
Ergebnisse am Sonntag im Sport: Als Sieger paddelten die Kampfdrachen mit der
Wochenend-Bestzeit 51:76 Sekunden durchs Ziel, gefolgt von den „Stromschnellen“. Auf Platz drei: wie am Vortag der „Schachclub Schwarz/Weiß“.
Ergebnisse am Sonntag im Fun: Die „Zwote“ vom „Schachclub Schwarz/Weiß“ sicherte sich im Finale gegen die „DSV Dragon Eleven“ mit drei Sekunden Vorsprung den Sieg. Auf Platz drei landeten die „Blues Brothers&Sisters“.