Geesthacht. Geesthacht. Die Sporthalle der Silberbergschule ist wegen eines Wasserschadens gesperrt. Unbemerkt hatte es jahrelang Leckagen gegeben.

Jahrelang prangte eine große blaue Welle an der Fassade der Sporthalle am Silberberg. Seit deren Sanierung 2009 ist die Welle verschwunden – zumindest augenscheinlich: Unbemerkt hat sich über Jahre Wasser im Boden des Sanitärtrakts der Sportanlage ausgebreitet. Deshalb ist die Sporthalle zurzeit komplett gesperrt – Vereine und Schulklassen müssen ausweichen. Die genauen Schäden und ihre finanziellen Auswirkungen sind noch nicht absehbar.

Ursache für den Wasserschaden sind nach bisherigen Erkenntnissen fehlende Gummidichtungen an den Fußbodeneinläufen der Duschen. „Das ist aber jetzt erst aufgefallen, nachdem es in den Räumen immer ungewöhnlich feucht war und man der Sache auf den Grund gegangen ist“, erklärte gestern Torben Heuer, der Sprecher der Stadtverwaltung, auf Nachfrage unserer Zeitung. Als Sofortmaßnahme wurde die Sporthalle gesperrt. Heuer: „Wir gehen davon aus, dass wir den Sportbetrieb wohl ab Mai wieder eingeschränkt öffnen können.“ Auf die Nutzung der Duschen werden die Sportler aber längere Zeit verzichten müssen.

Schuldiger wird gesucht

Zurzeit laufen Bautrockner im Sanitärtrakt auf Hochtouren. Darüber wird Luft in die Fußbodenkonstruktion geblasen – so soll dem Estrich Feuchtigkeit entzogen werden. „Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass es reichen wird, die Bautrockner laufen zu lassen“, so Heuer. Reicht das wider Erwarten nicht, müsse der Estrich entfernt und ausgetauscht werden – ein großer Aufwand, der die Kosten in die Höhe treiben würde. Falls sich im Fußbodenaufbau durch die Feuchtigkeit Schimmel gebildet hat, müssten weitere Maßnahmen getroffen werden.

Unklar ist zurzeit noch, wer für die fehlenden Dichtungen verantwortlich ist. Die Stadt geht davon aus, dass die Gummis bereits bei der Sanierung der Sporthalle 2009 nicht eingebaut wurden. Solange dürfte dann schon das Wasser in den Fußbodenaufbau sickern. „Wir werden jetzt prüfen, wessen Verschulden das ist“, kündigte Heuer an. „Klar ist, dass es ein unsachgemäßer Einbau ist, der alle 14 Abläufe in den Duschen betrifft.“ Und klar ist auch: Dem Fachdienst Immobilien der Stadt ist dieser Fehler bei der Abnahme der Sanierungsarbeiten nicht aufgefallen.

Sobald die Haftungsfrage geklärt ist, sollen die Dichtungen nach und nach eingebaut werden. Mit ihren Immobilien erlebt die Stadt immer wieder böse Überraschungen. Besonders stark betroffen war zuletzt die Alfred-Nobel-Schule am Neuen Krug. Die dortige Sporthalle hatte 2010 ebenfalls einen starken Wasserschaden erlitten, zudem war das markante Dach der Schule undicht. Die Stadt blieb auf 430 000 Euro Reparaturkosten bei dem erst nach zehn Jahren festgestellten Pfusch am Bau sitzen – weil die Mängelgewährleistungsfrist bereits abgelaufen war.