Geesthacht. 5171-mal hat es 2015 auf den Straßen im Kreis Herzogtum Lauenburg gekracht – das sind elf Prozent mehr Unfälle als im Vorjahr.
Im Nachbarkreis Stormarn stiegen die Gesamtunfallzahlen nur um 1,2 Prozent auf 5842. Auch wurden im Lauenburgischen 2015 deutlich mehr Kinder und Radler in Unfälle verwickelt als 2014.
15 Prozent mehr Unfälle mit Kindern
Während die Polizei 2014 noch 74 Unfälle mit 63 verletzten Kindern zählte, waren es vergangenes Jahr 89 Unfälle mit 88 Verletzten – ein Anstieg um 15 Prozent. Meistens waren die Jungen und Mädchen auf dem Fahrrad unterwegs. „Wir können von Glück sagen, dass bei den Unfällen kein Kind getötet wurde“, sagt Kay-Uwe Güsmer, der die Zahlen ausgewertet hat.
Pauschale Gründe für den allgemeinen Anstieg der Unfallzahlen im Herzogtum könne er nicht nennen. „Das ist viel von Zufällen abhängig“, betont der Experte für Verkehrssicherheit der Polizeidirektion Ratzeburg. Fest stehe jedoch: Immer mehr Kinder bewegen sich unsicher auf dem Fahrrad durch den Straßenverkehr. Das stelle die Polizei bei den jährlichen Fahrradprüfungen mit den Viertklässlern deutlich fest.
Unfallrisiken: Kein Helm und wenig Praxis
„Die Generation bewegt sich immer weniger. Die Kinder verbringen mehr Zeit vor dem PC und dem Fernseher. Außerdem werden sie zu vielen Terminen mit dem Auto gefahren“, nennt Güsmer Faktoren, die dazu führen könnten, dass die motorischen Fähigkeiten und die Fähigkeit, sich im Verkehr zurechtzufinden, weniger ausgeprägt sind. Hinzu komme, dass einige Kinder ohne Helm unterwegs seien – was das Verletzungsrisiko erhöhe.
Sieben Verkehrstote im Herzogtum Lauenburg
Bei den meisten der 5171 Verkehrsunfällen im Kreis kamen die Beteiligten mit dem Schrecken davon. Bei 665 Zusammenstößen wurden 848 Menschen (2014: 804) verletzt – 85 Prozent davon leicht. Sieben Menschen starben auf den Straßen des Herzogtums, zwei davon waren Fußgänger. 2014 waren es drei tödliche Unfälle.
Die Zahl der Unfälle mit Radfahrern schoss um 16 Prozent in die Höhe: 209 Unfälle mit 216 Verletzten zählte die Polizei. „Mehr als die Hälfte dieser Unfälle wurde durch den Radfahrer verursacht“, sagt Güsmer. Auch die Zahl der Unfälle mit Fußgängern stieg 2015 um elf Prozent.