Geesthacht. Land bezahlt überraschend XXL-Variante

Wenn der Feierabendverkehr durch Besenhorst rauscht, haben Fußgänger kaum eine Chance, die B 404 zu überqueren – doch der Bus Richtung Hamburg lässt sich anders nicht erreichen. Seit Jahren fordert Geesthachts Politik deshalb einen Fahrbahnteiler, damit die Fahrgäste sicher die Haltestelle erreichen können. Für viele überraschend, hat nun das Kieler Verkehrsministerium den Plänen zugestimmt. Es soll sogar eine XXL-Variante realisiert werden.

Statt nur eine Sprunginsel zwischen die Fahrbahnen am Ortseingang zu bauen, soll an der Einmündung zum Bauernvogtsweg nun eine Ampelanlage samt Linksabbieger entstehen. „Das ist sinnvoll, denn gerade in der Rushhour ist es schwierig, mit dem Auto aus der Siedlung zu kommen“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Rüdiger Tonn, dessen Initiative die Umsetzung des Projekts vorangetrieben hat. „Ich mache fast 30 Jahre Politik, da weiß ich, dass man manchmal Geduld braucht“, freut sich Tonn über die Nachricht aus Kiel. Seinen Kontakt ins Verkehrsministerium hatte der FDP-Landtagsabgeordnete Christopher Vogt geknüpft.

Eine integrierte Fußgängerampel soll die sichere Querung zur Bushaltestelle möglich machen. Damit die Wege überschaubar sind, soll die Haltestelle versetzt werden und direkt an die neue Ampelanlage heranrücken. Und für das verkehrsplanerische Großprojekt muss die Stadt nicht einmal Geld in die Hand nehmen – da es sich um eine Bundesstraße handelt, finanziert das Land den Kreuzungsumbau.

Jens Sommerburg, Leiter des Landesbetriebs Verkehr in Lübeck, kann zwar zum konkreten Zeitplan noch keine Angaben machen. Das Verkehrsministerium informiert derweil: Rund 80 000 bis 100 000 Euro wird die Baumaßnahme kosten – jeweils 50 Prozent davon für die Ampel und für die erforderliche „L-Spur“. „Die Stadt Geesthacht hatte bei uns bereits im letzten Jahr die Errichtung einer sogenannten Fußgängerlichtsignalanlage im Bereich der Busbuchten an der B 5/Besenhorst beantragt“, erklärt Ministeriumssprecher Harald Haase.

Da die für den Bau erforderlichen Querungszahlen von mindestens 50 Fußgängern pro Stunde dort nicht erreicht werden, sei mit der Stadt vereinbart worden, den Einmündungsbereich des Bauernvogtswegs mit einzubeziehen. „Die Verkehrszahlen sind zwar sehr knapp. Angesichts der verbesserten Verkehrssicherheit bin ich aber schließlich dem Wunsch vom jetzigen Bürgermeister Olaf Schulze nachgekommen und habe für die Ampel grünes Licht gegeben“, sagt Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD).

Schulze (SPD) hatte vergangenes Jahr als Landtagsabgeordneter und während seines Bürgermeisterwahlkampfes in Kiel auf das Thema aufmerksam gemacht. „Für uns ist es wichtig, dass die Ampel kommt, damit die Schüler die B 5, die zum Teil ja regelrecht verstopft ist, queren können“, betont Schulze mit Hinweis darauf, dass Verkehrsminister Meyer einen Besuch in Geesthacht plane.