Geesthacht. Geesthacht. Dem Sozialausschuss wurden Pläne für den Ausbau der Kinderbetreuung vorgestellt. Im Gespräch ist eine Kita am emaligen Bauhof.
Die Stadt Geesthacht erweitert ihre Kinderbetreuung: Noch dieses Jahr sollen die bestehenden 1093 Krippen- und Kindergartenplätze um bis zu 145 aufgestockt werden – so zumindest die Pläne. „Die Nachfrage nach Kinderbetreuung ist enorm“, betont Andreas Dreyer, Fachdienstleiter Soziales im Rathaus.
Abhilfe sollen drei Bauprojekte schaffen: zwei Neubauten und ein Umbau. Die geplante Kita „Zauberberg“ am Edmundsthal, deren Bau bereits vergangenes Jahr angeschoben wurde, soll nun in die Realisierung gehen. „Wir hoffen, dass es im März oder April losgehen wird“, sagt Dreyer. Die Agilo gGmbh, die in Aumühle bereits zwei Kitas betreibt, möchte im Waldgebiet nahe der Helios-Klinik 85 Krippen- und Kindergartenplätze schaffen. „Es mussten viele Gespräche geführt werden, unter anderem mit der Försterei und mit der Umweltbehörde des Kreises“, sagt Dreyer.
Neue Kita direkt an der Elbe – muss Reetdachhaus weichen?
Darüber hinaus sei die Stadt im Gespräch mit einem weiteren privaten Träger, der direkt an der Elbe eine Kita für 60 Kinder bauen möchte. „Der Standort ist noch nicht zu 100 Prozent festgelegt“, betont Dreyer. Wobei er auch keinen Hehl daraus macht, dass das Reetdachhaus auf dem ehemaligen Bauhofgelände anvisiert ist. Das Gebäude steht allerdings unter Denkmalschutz und ist nach einer ersten Prüfung nicht für die Einrichtung einer Kita geeignet. „Ob wir ein denkmalgeschütztes Haus abreißen können, bleibt fraglich“, sagt Dreyer. Eine weitere Prüfung soll Klarheit darüber geben, ob der Bau doch als Kita genutzt werden könne.
Stadt will Kita am Heuweg umstrukturieren – mehr Krippenplätze
Die Kita im Heuweg möchte die Stadt, die Träger ist, umstrukturieren: Anstatt der reinen Kindergartenbetreuung sollen die 60 Plätze dort künftig jeweils zur Hälfte für Kinder im Alter unter und über drei Jahren angeboten werden. Wie teuer der erforderliche Umbau wird, ist noch unklar. Auch zur Gesamtsumme, die Geesthacht für die Kinderbetreuung aufwendet, wollte sich Fachdienstleiter Dreyer nicht äußern. Nur so viel: Die Kosten werden von Stadt, Eltern (maximal 38 Prozent der Gesamtkosten), Kreis, Land und Bund gemeinsam gestemmt – wobei sich die Finanzlage für die Kommunen mit jeder weiteren Kita zuspitzt. Der Grund: Der Kreis zahlt den Kommunen eine Betriebspauschale.
Kreis gibt weniger Betriebszuschüsse aber gibt mehr Geld für Sozialstaffel aus
„Es ist zwangsläufig so, dass der Kuchen mit jedem weiteren Platz kleiner wird“, kommentiert Kreissprecher Karsten Steffen die Zahlweise. „Man muss aber auch sehen, dass wir im Land der Kreis mit dem höchsten Betriebszuschuss sind.“ 2012 steuerte der Kreis noch 4,82 Millionen Euro bei, seit 2013 ist der Zuschuss auf rund 4,3 Millionen gedeckelt. Die Ausgaben des Kreises für die Sozialstaffel, über die finanzschwächere Familien unterstützt werden, stieg hingegen: 2013 waren es noch 2,25 Millionen Euro, 2016 sind mehr als vier Millionen geplant.