Geesthacht. Umbau Kultkneipe verwandelt sich in modernen Imbiss rund um den Fisch – Eröffnung noch in diesem Jahr
Neuer Name und ein (fast) neues Haus: Aus der traditionsreichen Hafenschänke an der Steinstraße wird das „Pier 3“. Noch in diesem Jahr wollen Eve Pippirs (Hotel und Restaurant Lindenhof), ihre Schwester Christine Rehbein und ihre Mutter Monika das „Pier 3“ direkt am Hafen nach fast einjährigem Umbau neu eröffnen.
Das „Pier 3“ soll ein moderner Imbiss sein, in dem es vor allem Fisch-Gerichte geben wird. Aber auch für alle, die keinen Fisch mögen, wollen die „drei Damen vom Grill“ Alternativen bereit halten.
Die Hafenschänke wurde bis 2012 fast 22 Jahre lang von Walburga Cox-Budig betrieben und hatte sich damit zu einer Kult-Kneipe entwickelt. Letztendlich gab Cox-Budig auf, nachdem die Stadt ihr die Pacht um 500 Prozent erhöht hatte. Danach stand das Gebäude leer, Politiker wie der Finanzausschuss-Vorsitzende Jan Koller (SPD) hatten sich bereits für einen Abriss entschieden.
Doch dann begehrten immer mehr Bürger auf, die Politik schwenkte um und die Verwaltung leitete ein Verfahren zur Suche nach einem neuen Betreiber ein. Der wurde 2014 in dem Damen-Trio gefunden. Nach der Entrümpelung ging es an den Umbau und die Sanierung.
„Eigentlich ist das hier alles wie ein Neubau“, sagt Eve Pippirs. Sämtliche Anschlüsse und Leitungen wurden neu verlegt, ein Anbau für die Sanitärräume errichtet und im Altbau alles entkernt und tragende Stahlstützen eingezogen. Zur Hafenbrücke hin gibt es im Gastraum jetzt ein großes Panoramafenster und auch zur geplanten Terrasse gibt es schon eine großzügige Tür. Die Terrasse, ein Sonnendeck und ein Spielplatz sollen im Frühjahr 2016 angelegt werden. Anschließend wird auch das Dachgeschoss umgebaut.
„Von der Möblierung her wird die Inneneinrichtung nordisch-gemütlich“, kündigt Monika Pippirs an. Sie will sich mit ihren Töchtern abwechseln und den Betrieb betreuen. „Man muss einfach persönlich vor Ort sein“, sagt sie. 40 bis 50 Sitzplätze werden in der Gaststube entstehen. Auf die Speisekarte kommen anfangs Backfisch, Fish & Chips, Naturfisch und Fischbrötchen, dazu Pommes Frites, Salat und Kartoffelsalat. „Wir werden dann aber berücksichtigen, was unsere Kunden wünschen und uns darauf einstellen“, sagt Monika Pippirs. „Für nachmittags sind Kaffee und Kuchen vorgesehen, das bietet sich hier in der Lage einfach an“, sagt Christine Rehbein.
Die drei Damen haben neben der eigentlichen Immobilie von der Stadt auch ein insgesamt 1400 Quadratmeter großes Grundstück erworben, das sich wie das Haus im Überschwemmungsgebiet der Elbe befindet. „Damit werden wir uns arrangieren. Wenn Hochwasser droht, lassen wir es rein, und wieder raus, wenn die Pegelstände sinken. Darauf kann man sich ja vorbereiten“, sagt Eve Pippirs. Mangels einer Überschwemmungskarte konnte die Stadt für das Areal keinen Bebauungsplan (B-Plan) erstellen. Doch ohne B-Plan konnte kein Neubau genehmigt werden.
Über die Kosten für Kauf und Sanierung sagen die drei Geesthachterinnen nichts. „Das hier ist ein kleiner Traum von uns, den wir uns nun verwirklichen“, schwärmt Monika Pippirs. Nach und nach wollen sie in den Betrieb hereinwachsen. „Sobald hier das Licht brennt, geht es los“, sagt die Seniorchefin. Die Küche wurde diese Woche bereits installiert.