Geesthacht. Geesthacht. Es wird eine maritime Premiere: Am 21. Juni will Pastor Gunnar Penning Deutschlands ersten BootsGottesdienst feiern.

Es gibt sie für Motorradfahrer, Tänzer, Tiere, Zirkusartisten. Und auch anlässlich von Stadtfesten oder Fußball-WM-Turnieren waren sie schon Anziehungspunkt der Massen. Doch die Kulisse, in welcher der Gottesdienst am 21. Juni um 10 Uhr im Geesthachter Hafen abgehalten wird, feiert landesweit eine Premiere: Geesthacht wird zum Standort des ersten BootsGottesdienst. Ein „BooGo“ sozusagen.

Dabei ist Ideengeber Hans-Peter Gatermann kein streng gläubiger Mensch. Den Einfall hatte der Motorboot-Besitzer eher spontan: „Die Nähe der St.-Salvatoris-Kirche zum Wasser war der Auslöser.“ Das ist auch historisch belegbar: Denn die Vorgängerkapellen von St. Salvatoris versanken einige Male in den Fluten des Elbe-Hochwassers. Was letztlich im Jahre 1685 zum heutigen, höher gelegenen Standort der Kirche im Kirchenstieg 1 führte. Die Nähe zum Wasser und zum Hafen war trotzdem allgegenwärtig.

So spazierte Gatermann vor einigen Monaten ins Büro von Pastor Gunnar Penning und erörterte seine Gedanken. Penning war sofort angetan. Die Arbeitsteilung funktioniert: Gatermann managt den logistischen Part, führte die Gespräche mit Stadt und Ordnungsamt, organisiert das Catering oder auch die Lautsprecheranlage. Penning ist der Mann für das Inhaltliche.

20 bis 50 Boote werden erwartet

Wenn das Wetter am „BooGo“-Sonntag mitspielt, könnte es ein hübsches Spektakel geben. Penning bekommt seinen Altar direkt vor das Hafenbecken platziert, auf den Sitzterrassen vor ihm sollen die Besucher zuhören, und in seinem Rücken wird die Gemeinde durch Boote jedweder Art erweitert. „Alle Vorwärts- und Rückwärtsfahrer dürfen sich angesprochen fühlen“, sagt Gatermann. Wer dabei sein will, sollte mit seinem Boot rechtzeitig den Geesthachter Hafen am Menzer-Werft-Platz ansteuern.

Dass die Besucherzahlen der sonntäglichen Gottesdienste am Sonntagmorgen bundesweit eine rückläufige Tendenz haben, ist kein Geheimnis. „Nun gilt es, die Menschen dort abzuholen, wo sie ihre Leidenschaft, ihr Hobby besitzen. Denn genau dort wollen sie Kirche haben“, so Penning. Das Thema der BooGo-Predigt wird passenderweise maritim ausfallen. Aber auch mit nachdenklicheren Tönen, wie Penning erklärt: „Jeder Seefahrer kann nachvollziehen, dass nicht nur eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, sondern manchmal auch die Hand Gottes nötig ist.“

"BooGo" soll Dauereinrichtung in Geesthacht werden

Der „BooGo“ in Geesthacht soll zur Dauereinrichtung werden. Wobei Pastor Penning auch mit 20 bis 50 Boote zunächst zufrieden wäre: „Das wäre ein toller Hingucker.“

Wer noch mehr zum Bootsgottesdienst erfahren möchte, schreibt eine Mail an: boogo-geesthacht@web.de