Die Linke will wieder Fraktionsstatus
Nachdem Egon Bargisen der Fraktion der Linken den Rücken gekehrt hat, verlangen seine ehemaligen Fraktionsmitglieder, dass der Politiker seinen Platz in der Ratsversammlung räumt. "Wir fordern Egon Bargisen auf, umgehend sein Mandat in der Ratsversammlung niederzulegen, damit der Fraktionsstatus der Linken wiederhergestellt werden kann", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Jede andere Entscheidung würde als Betrug am Wähler gewertet.
Durch den Ausstieg von Bargisen verliert die Linke ihren Fraktionsstatus und damit auch das Antragsrecht. Auch die Ausschüsse müssen nun nach dem sogenannten Sainte-Laguë-Verfahren neu besetzt werden. Dies erregt den Zorn seiner ehemaligen Mitstreiter: "Durch sein borniertes Verhalten verschenkt er jetzt sogar Ausschusssitze an den politischen Gegner", heißt es in der Stellungnahme, die sowohl von der im Chile-Urlaub befindlichen Birgit Gatermann als auch von allen fünf weiteren Mitgliedern der ehemaligen Fraktion unterzeichnet ist. Egon Bargisen selbst betont, dass er dieser Forderung nicht nachkommen werde: "Nein, natürlich werde ich mein Amt nicht niederlegen". Er wolle vielmehr auch weiterhin politisch in Geesthacht aktiv sein.
Grund für das Zerwürfnis war das geplante Bauprojekt der Wohnraumentwicklungsgesellschaft (WoGee) in Düneberg. Während Bargisen das Vorhaben kritisiert, weil seiner Meinung nach zu wenig Sozialwohnungen bei der Wohnraumnachverdichtung entstehen sollen, sind alle übrigen Mitglieder der ehemaligen Fraktion anderer Meinung. Demnach sollten nicht alle geplanten Wohnungen der Sozialbindung unterliegen, um auch Dienstwohnungen sowie Alten- und Behindertenprojekte realisieren zu können. Ein Konflikt, der schon länger schwelte, aber erst jetzt eskalierte.